Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hat Papst Leo XIV. nach Deutschland eingeladen. Die Kirchen könnten und müssten eine positive Rolle beim Zusammenhalt der Gesellschaft spielen, dafür sei auch die „Stimme aus Rom“ wichtig. Daher habe er das katholische Kirchenoberhaupt eingeladen, Deutschland zu besuchen, sagte Steinmeier nach seinem ersten Treffen mit Leo XIV. am Montag in Rom. Der im Mai gewählte Pontifex hatte den deutschen Bundespräsidenten in einer Privataudienz empfangen.Als Gesprächsthemen nannte Steinmeier die Sorge über die Kriege in der Ukraine und in Nahost und den Mitgliederschwund in der katholischen Kirche in Deutschland, der die Folge von Säkularisierungstrends, aber auch des Missbrauchsskandals sei. Beide treibe die gemeinsame Sorge um den andauernden Angriffskrieg Russlands in der Ukraine um und die mangelnde Bereitschaft von russischer Seite, Schritte zu einem Waffenstillstand zu gehen. Von einem „gerechten Frieden“ sei man noch weit entfernt, sagte das deutsche Staatsoberhaupt. Auch über die humanitäre Lage in Gaza habe man gesprochen und sei sich einig gewesen, dass die Lage der Millionen palästinensischen Flüchtlinge in dem Streifen zum Mittelmeer verbessert werden müsse, sagte er. Auf Steinmeiers Programm in Rom standen für Montag auch Besuche bei der unter anderem in der Flüchtlingshilfe engagierten katholischen Gemeinschaft Sant'Egidio sowie in Rom ansässigen UN-Organisationen wie dem Welternährungsprogramm. Begleitet wurde Steinmeier von seiner Frau Elke Büdenbender, die selbst katholisch ist. Steinmeier ist evangelischer Christ.