Besuch in Myanmar:Cameron trifft Suu Kyi

Mit dem Ende der Militärjunta verbessert Myanmar seine internationalen Beziehungen. Als erster EU-Regierungschef ist nun Großbritanniens Premier David Cameron in das Land gereist: Dort machte er sich für ein Ende der europäischen Wirtschaftssanktionen stark - und traf mit Oppositionsführerin Suu Kyi zusammen.

Der britische Premier David Cameron ist als erster EU-Regierungschef seit dem Ende der Militärjunta nach Myanmar gereist. Bei dem historischen Besuch warb er für ein Ende der EU-Wirtschaftssanktionen gegen das Land.

British Prime Minister David Cameron Visits Myanmar

David Cameron und Aung San Suu Kyi bei ihrem Treffen in Rangun.

(Foto: Getty Images)

Die frisch ins Parlament gewählte Friedensnobelpreisträgerin Aung San Suu Kyi habe Cameron bei einem Gespräch in der Hafenstadt Rangun beigepflichtet, dass dies die Reformkräfte innerhalb der Regierung stärken würde, berichteten Journalisten britischer Zeitungen. Cameron war vor dem Gespräch mit Suu Kyi in der Hauptstadt Naypyidaw mit Präsident Thein Sein zusammengetroffen.

"Zu oft wird von historischen Momenten gesprochen, aber hier ist der Ausdruck angebracht", sagte der britische Botschafter Andy Heyn. Zu Camerons Delegation gehören viele Unternehmer. Analysten sehen in dem rohstoffreichen Land große Investitionsmöglichkeiten.

Hürde sind die amerikanischen und europäischen Sanktionen aus der Militärjunta-Zeit: Die EU-Außenminister wollen am 23. April entscheiden, ob die Strafmaßnahmen auslaufen sollen. Cameron war lange skeptisch, gehört aber nach Angaben aus britischen Regierungskreisen jetzt zu den Befürwortern einer Lockerung der Sanktionen - wie auch die Bundesregierung.

Myanmar öffnet sich seit dem Amtsantritt von Thein Sein rasant. Der Präsident steht zwar einer Regierung von Gnaden des Militärs vor, betreibt aber demokratische Reformen. Er ließ hunderte politische Gefangene frei. Außerdem ebnete er Suu Kyi, die jahrelang unter Hausarrest stand, den Weg in die Politik und begann die Aussöhnung mit den ethnischen Minderheiten.

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