Bestätigung des Weißen Haus:Entführter US-Journalist in Syrien freigelassen

Eine gute Nachricht wenige Tage nach der grausamen Ermordung von US-Journalist James Foley durch IS-Milizen: Der amerikanische Journalist Peter Theo Curtis wurde freigelassen. Fast zwei Jahre war er in den Händen der Al-Nusra-Front.

  • Der entführte US-Journalist Peter Theo Curtis wurde in Syrien freigelassen. Das bestätigt das Weiße Haus.
  • Im Oktober 2012 war Curtis an der syrisch-türkischen Grenze entführt worden - offenbar von Mitgliedern der Al-Nusra-Front, einem Seitenarm des Terrornetzwerks al-Qaida.
  • Angesichts der Ermordung des US-Journalisten James Foley durch die IS-Terrormiliz zeigt sich US-Außenminister Kerry besonders dankbar und erleichtert über die Freilassung.

US-Amerikaner in Syrien freigelassen

Der amerikanischer Journalist Peter Theo Curtis ist nach fast zwei Jahren Geiselhaft in Syrien freigelassen worden. Das bestätigt die nationale Sicherheitsberaterin Susan Rice. "Theo ist jetzt sicher aus Syrien heraus, und wir erwarten, dass er in Kürze mit seiner Familie wiedervereint wird", hieß es in der Mitteilung von Rice. "Endlich kehrt er nach Hause zurück", erklärte auch US-Außenminister John Kerry.

Zuvor hatte bereits der arabische Nachrichtensender Al-Jazeera über die Freilassung berichtet. Demnach wurde Curtis Vertretern der Vereinten Nationen übergeben. CNN zufolge wurde die Freilassung offenbar privat eingefädelt. Der Sender berief sich dabei auf Behördenkreise. Al-Jazeera berichtete, Katar habe sich für die Freilassung Curtis' eingesetzt.

Ein Informant aus Katar sagte der Nachrichtenagentur Reuters, es habe Gespräche mit den "richtigen Leuten in Syrien" gegeben.

Zweijähriges Martyrium in den Händen der Al-Nusra-Front

Nach Angaben der New York Times war Curtis, ein freiberuflicher Reporter aus Boston, im Oktober 2012 nahe der syrisch-türkischen Grenze entführt und von der mit der Terrororganisation al-Qaida verbundenen Al-Nusra-Front festgehalten worden. Diese hatte sich von der noch radikaleren Terrormiliz "Islamischer Staat" (IS) gelöst.

Curtis war der New York Times zufolge zunächst längere Zeit zusammen mit dem US-Fotojournalisten Matthew Schrier in einer Zelle eingesperrt. Schrier gelang im Juli 2013 die Flucht, Curtis blieb damals in der Zelle zurück.

Die UN bestätigten, dass Curtis auf den Golan-Höhen an UN-Blauhelmsoldaten übergeben worden sei. Nach einer ersten medizinischen Untersuchung hätten ihn dann Vertreter der US-Regierung in Empfang genommen.

Erleichterung angesichts der Ermordung von US-Journalist Foley

"Besonders nach einer Woche mit einer unsäglichen Tragödie sind wir alle dankbar und erleichtert zu wissen, dass Theo Curtis nach Hause zurückkehrt", erklärte US-Außenminister Kerry. Er bezog sich damit auf die Ermordung des ebenfalls entführten US-Journalisten James Foley, der vor wenigen Tagen von Terroristen der Miliz "Islamischer Staat" (IS) enthauptet worden war.

Nach Schätzung des in den USA ansässigen Komitees zum Schutz von Journalisten werden in Syrien noch etwa 20 Journalisten vermisst. Es wird vermutet, dass viele davon sich in der Gewalt von IS befinden.

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