Berlin-Wahl:SPD stürzt auf Rekordtief

Vor der Wahl in Berlin sinkt die Beliebtheit der Sozialdemokraten erneut. Auch die Zustimmung für den Regierungschef Michael Müller schwindet.

Von Jens Schneider, Berlin

Zwei Monate vor der Wahl in Berlin ist die SPD unter dem Regierenden Bürgermeister Michael Müller in einer Umfrage auf ein Rekordtief abgestürzt. Die Sozialdemokraten würden laut Infratest dimap in der sogenannten Sonntagsfrage nur noch 21 Prozent erreichen. Es wäre ihr niedrigster Wert seit mehr als zehn Jahren. Die SPD liegt laut der Befragung im Auftrag des Rundfunks Berlin-Brandenburg rbb und der Berliner Morgenpost damit nur noch knapp vor der Konkurrenz. Die CDU, ihr Partner in der Senatskoalition, liegt bei 20, die Grünen erreichen 19 und die Linke 18 Prozent. Die AfD steht bei 13 Prozent, die FDP bei vier. Die bisher im Parlament vertretenen Piraten können der Umfrage zufolge bei der Wahl am 18. September nicht mit einem erneuten Einzug in das Berliner Abgeordnetenhaus rechnen.

Laut Infratest dimap sind auch die Zustimmungswerte für Regierungschef Müller deutlich gesunken, nur 42 Prozent der Befragten sind demnach mit seiner Arbeit zufrieden, allerdings steht sein Herausforderer von CDU, Innensenator Frank Henkel, noch schlechter da. Bei der letzten Wahl erreichte die SPD unter Klaus Wowereit 28,3 Prozent der Stimmen.

Im Konflikt um die Teilräumung eines ehemals besetzten Hauses in Berlin-Friedrichshain suchte der rot-schwarze Senat am Donnerstag eine gemeinsame Linie. Die Nutzer des linken Szene-Treffs "Kadterschmiede" konnten in ihre Räume in der Rigaer Straße zurückkehren. Am Mittwoch hatte das Berliner Landgericht entschieden, dass die von einem großen Polizeiaufgebot geschützte Räumung des Treffs rechtswidrig war. Innensenator Henkel geriet deshalb massiv in die Kritik. Der Rechtsstreit um das Gebäude dürfte weitergehen, ein Anwalt des Besitzers hat Einspruch eingelegt.

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