Wäre der Kleinkrieg um die Verkehrswende in Berlin eigentlich eine Partie Malefiz, dann wäre „Polly“ eine strategisch besonders gut gesetzte Barrikade. Nur einen guten Meter hoch und vielleicht 20 Zentimeter breit versperrt der Poller die Zufahrt von einer viel befahrenen Hauptstraße im Bezirk Lichtenberg zum Kaskelkiez. Tausende Pkws und jede Menge Lkws werden so seit knapp anderthalb Jahren daran gehindert, die Abkürzung über das Kopfsteinpflaster des Viertels aus der Gründerzeit zu nehmen. Doch während die einen den Poller „Polly“ nennen, sprechen die anderen vom „Poller-Irrsinn“.
BerlinDer Marterpfahl der Verkehrswende
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In Berlin streitet die CDU für das Auto wie in keiner anderen Stadt. Das neueste Feindbild ist nur einen Meter groß und rot-weiß gestreift: der Poller. Er sei eine „Gefahr für die Sicherheit und Gesundheit von Menschen“. Eindrücke aus dem Straßenkampf.
Von Jan Heidtmann, Berlin

Verkehrsforschung:„Die Alternative ist nicht der Bus, sondern das bessere Auto“
Die Städte versinken im Stau, die Menschen auf dem Land können nicht auf ihr eigenes Fahrzeug verzichten. Der Verkehrsforscher Andreas Knie fordert ein Umdenken – im Nahverkehr und bei den Autoherstellern.
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