Süddeutsche Zeitung

Berlin:Mann zündet sich vor libyscher Botschaft an

Vor der libyschen Botschaft in Berlin hat sich ein Mann selbst angezündet. Wie die Polizei berichtet, übergoss er sich mit Lampenöl.

Ein nach ersten Ermittlungen 25-jähriger Tunesier hat sich am Freitagmorgen vor der libyschen Botschaft in Berlin mit Lampenöl übergossen und angezündet. Wie ein Polizeisprecher sagte, erlitt er lebensgefährliche Verletzungen.

"Nach ersten Ermittlungen hat der Mann keine politischen Motive", sagte der Sprecher. Er habe wegen der Übernahme von Kosten mit der Botschaft gestritten. "Aus diesem Grund hat er anscheinend zu diesem Schritt gegriffen", sagte der Sprecher. Dabei sei es um Versorgungsansprüche für Kriegsverletzte gegangen, hieß es.

Der Mann war der Polizei zufolge gegen 11 Uhr mit einem Kanister Lampenöl in der Hand vor die Botschaft gekommen und dem dortigen Sicherheitspersonal aufgefallen. Die Sicherheitsleute hatten ihn demnach bereits mehrfach vor dem Gebäude beobachtet und benachrichtigten daher die Polizei. Plötzlich habe der Mann sich mit dem Lampenöl übergossen und angezündet. Er habe schwere Verletzungen am Oberkörper erlitten und sei in eine Klinik gebracht worden, sagte der Sprecher.

Das Botschaftsgebäude befindet sich in der Podbielskiallee in Berlin-Dahlem. Zunächst hatte die Berliner Polizei gemeldet, die Selbstverbrennung habe sich vor der israelischen Botschaft ereignet.

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SZ.de/Reuters/AFP/jasch
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