Süddeutsche Zeitung

Berlin:AfD will Mitglied nach rassistischen Hasskommentaren ausschließen

  • Dem Berliner AfD-Politiker Kay Nerstheimer droht der Ausschluss aus der Partei.
  • Er hatte auf Facebook unter anderem die NS-Zeit verherrlicht und Flüchtlinge als "widerliches Gewürm" bezeichnet.
  • Die neue AfD-Fraktion im Berliner Abgeordnetenhaus hat Nerstheimer bereits verlassen, nachdem diese Äußerungen publik wurden.

Der wegen rechtsradikaler und homophober Äußerungen umstrittene Berliner AfD-Politiker Kay Nerstheimer soll aus der Partei ausgeschlossen werden. "Der AfD-Landesvorstand hat beschlossen, einen entsprechenden Antrag beim Landesschiedsgericht zu stellen", sagte AfD-Sprecher Ronald Gläser am Montag. Der Antrag werde mit parteischädigendem Verhalten begründet, müsse aber noch formuliert werden.

Die Süddeutsche Zeitung hatte zuvor publik gemacht, dass das Mitglied des Berliner Abgeordnetenhauses auf Facebook die NS-Zeit verherrlicht und sich menschenverachtend über Flüchtlinge geäußert hatte. Er bezeichnete sie unter anderem als "widerliches Gewürm".

"Nicht Linie der AfD"

Nerstheimer hatte bei der Berlin-Wahl am 18. September ein Direktmandat im Bezirk Lichtenberg gewonnen. Als Reaktion auf die Enthüllungen trat er jedoch freiwillig aus der neuen AfD-Fraktion aus. Er wird dem Abgeordnetenhaus voraussichtlich als Fraktionsloser angehören.

In der Begründung für den Antrag zum Parteiausschluss Nerstheimers wird auf dessen Facebook-Äußerungen Bezug genommen. Diese seien "nicht Linie der AfD" erklärte Parteisprecher Gläser.

Eine Reaktion Nerstheimers zu dem geplanten Parteiausschluss liegt bisher nicht vor.

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