Berlin:Absagen fürs Staatsbankett

Beim Staatsbankett für den türkischen Präsidenten Erdoğan wollen nicht alle geladenen Politiker teilnehmen. Auch die Kanzlerin kommt nicht.

Etwa 120 Gäste hat der Bundespräsident am Freitag zum feierlichen Staatsbankett für den türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdoğan eingeladen. Nicht alle Oppositionspolitiker wollen dieser Einladung folgen, etwa einige Abgeordnete der AfD oder die Grünen-Spitze - einige argumentieren dabei mit der höchst umstrittenen Politik des Staatsgasts. Etwa FDP-Chef Christian Lindner, weil er "nicht Teil von Erdoğan-Propaganda" sein wolle. Der frühere Grünen-Chef Cem Özdemir dagegen sagte dem Tagesspiegel, für ihn stehe außer Frage, dass Erdoğan ein solches Staatsbankett nicht verdient habe. Allerdings wolle er mit seiner Teilnahme klarmachen: "Er muss mich, der für die Kritik an seiner autoritären Politik steht, sehen und aushalten." Am Montag wurde zudem bekannt, dass auch Kanzlerin Angela Merkel nicht an dem festlichen Essen teilnehmen wird. Ein Grund dafür wurde nicht genannt. Aus dem Bundespräsidialamt hieß es dazu, die Kanzlerin stehe keineswegs regelmäßig auf der Gästeliste für ein Staatsbankett zu Ehren ausländischer Besucher. So war sie auch beim Essen für den chinesischen Präsidenten Xi Jinping im Juli 2017 nicht dabei. Zudem treffe sie zwei Mal mit Erdoğan zusammen - am Freitagmittag und am Samstagvormittag. Zuletzt war Merkel 2015 im Schloss Bellevue zu Gast bei einem Staatsbankett für die Queen.

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