Ausrüstung bei Auslandseinsätzen
Die Klagen über schlechte Ausrüstung sind so alt wie die Bundeswehr selbst. Der Umbau der Bundeswehr zur Interventionsarmee, die sich in der ganzen Welt an Einsätzen beteiligt, hat dieses Problem nur verstärkt. Die Einsätze erfordern neue Waffen, Fahr- und Flugzeuge, moderne Aufklärungs- und Kommunikationstechnik sowie eine angemessene Ausstattung der Soldaten. Das alles kostet Geld, doch der deutsche Verteidigungsetat ist verglichen mit anderen Ländern noch immer bescheiden. Gemessen am Bruttoinlandsprodukt geben Länder wie Australien oder Brasilien mehr Geld für ihre Armee aus.
In den vergangenen Jahren war im Wehrbericht immer wieder von Soldaten zu lesen, die sich Ausrüstung aus der eigenen Tasche finanziert haben. Sogar mit Ferngläsern des Kafferösters Tchibo beobachteten Soldaten am Hindukusch die Taliban. Schlimmer noch wiegt der Mangel an geschützten Fahrzeugen. Da hat sich zumindest in Afghanistan in den vergangenen Jahren einiges gebessert. Neue geschützte Transport-Fahrzeuge vor allem vom Typ Dingo wurden angeschafft - aber die Lage bleibt angespannt. "Die Situation verschärft sich, sobald Fahrzeuge nach Unfällen oder Anschlägen ausfielen, weil für diese Fahrzeuge kein Ersatz verfügbar war", schreibt Robbe in seinem aktuellen Bericht. Neben einer zu geringen Anzahl von Fahrzeugen klagen Soldaten nach wie vor darüber, dass bestimmte Gefährte nicht für den Einsatz im Gefecht geeignet seien. Immerhin musste der Wehrbeauftragte nicht von Tchibo-Ferngläsern berichten.
Übungspause für einen Soldaten der Quick Reaction Force: In Afghanistan - wie hier in den Marmal-Bergen nahe Masar-i-Sharif - setzt die Bundeswehr auf Fahrzeuge des Typs Dingo. Foto: ddp