Süddeutsche Zeitung

Berg-Karabach:Armenien will Russlands Hilfe

Der Regierungschef der Südkaukasusrepublik Armenien hat sich im Konflikt mit dem Nachbarland Aserbaidschan für eine Ausweitung des Einsatzes russischer Grenzschützer ausgesprochen. Das würde die Festlegung einer Demarkationslinie ohne militärische Zusammenstöße ermöglichen, sagte Nikol Paschinjan bei einer Regierungssitzung am Donnerstag.

Kremlsprecher Dmitri Peskow sagte lediglich, Moskau habe bereits viele Anstrengungen unternommen, um einen neuen Waffenstillstand zwischen den beiden Ex-Sowjetrepubliken zu vermitteln. Die Kontakte würden fortgesetzt. In der Konfliktregion Bergkarabach hat Russland bereits rund 2000 Friedenssoldaten stationiert. Außerhalb des bis zum vergangenen November umkämpften Gebiets waren kürzlich drei armenische Soldaten getötet und auf beiden Seiten mehrere verletzt worden. Am Mittwochmorgen trat eine neue Feuerpause in Kraft. Trotzdem warfen sich Eriwan und Baku am Donnerstag erneut gegenseitig Schüsse in der Grenzregion vor. Die beiden Ex-Sowjetrepubliken hatten vom 27. September bis zum 9. November um die Konfliktregion Bergkarabach gekämpft. Aserbaidschan holte sich weite Teile des Anfang der Neunzigerjahre verlorenen Gebiets zurück. Mehr als 6500 Menschen starben bei den Kämpfen.

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SZ vom 30.07.2021 / dpa
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