Seit der vergangenen Woche erscheint die Stadtbrücke in Frankfurt an der Oder nach Einbruch der Dunkelheit in leuchtenden Farben. Die Illuminierung des Bauwerks, das die brandenburgische Stadt mit dem polnischen Slubice verbindet, soll den engen Zusammenschluss beider Seiten demonstrieren, wie Frankfurts Bürgermeister René Wilke (Linke) betonte. Die Aktion passt nicht ganz zum aktuellen Geschehen: Seitdem der belarussische Diktator Alexander Lukaschenko die EU mit Geflüchteten erpresst, scheint die Grenze zu Polen für manch einen eher eine Bedrohung zu sein. Fred Mahro, CDU-Bürgermeister der brandenburgischen Grenzstadt Guben, forderte bereits, wieder Grenzkontrollen einzuführen.
Migrationspolitik:"In Budapest fing es auch mit 3000 Geflüchteten an"
Die Zahl der Migranten, die über Belarus nach Deutschland kommen, ist überschaubar. Doch der Ton wird schärfer an der deutsch-polnischen Grenze - auch aus Angst vor der AfD.
Von Jan Heidtmann, Berlin, und Antonie Rietzschel, Leipzig
Flüchtlinge an der EU-Außengrenze:Gefangen in der Kälte der Nacht
Vor ihnen Stacheldrahtverhau und Wasserwerfer, hinter ihnen Soldaten, die zur Warnung Schüsse in die Luft feuern: Die Geflüchteten an der belarussischen Grenze zu Polen und Litauen sind Opfer eines zynischen Machtspiels. Für sie gibt es weder Vor noch Zurück.
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