Die Polizei hat nach stundenlangen Verhandlungen eine Aktion von Sympathisanten der verbotenen kurdischen Arbeiterpartei PKK beim Kölner Fernsehsender RTL beendet. Ein Sprecher des Senders sagte am Mittwochabend, dass die Redaktionsräume geräumt worden seien, nachdem sich die rund 30 PKK-Anhänger geweigert hätten, friedlich das Gebäude zu verlassen. Nach Angaben der Polizei handelte es sich um junge Männer und Frauen im Alter zwischen 20 und 30 Jahren, einige seien noch jünger gewesen.
Am Nachmittag waren sie in die Redaktion eingedrungen und verlangten unter anderem, dass dass ein Beitrag gesendet werde, indem sie die Freilassung des inhaftierten PKK-Führers Abdullah Öcalan fordern. Das lehnte der Sender ab.
Polizei und Verantwortliche des Senders versuchten vergebens, die Eindringlinge zum Verlassen der Redaktionsräume des Magazins Explosiv zu bewegen. Nach mehr als fünf Stunden wurden sie abgeführt, einige wurden aus dem Gebäude getragen. Hineingekommen waren die PKK-Anhänger ebenfalls ohne Gewalt, sie seien einfach am Pförtner vorbei gerannt.
Außenminister Guido Westerwelle (FDP) verurteilte das Eindringen der PKK-Anhänger in die RTL-Redaktion. Dieser Angriff auf die Meinungsfreiheit in Deutschland sei nicht akzeptabel. "Deutschland und EU stufen die PKK als terroristische Organisation ein und haben das auch der Türkei gegenüber immer wieder deutlich gemacht", heißt es in einer Erklärung des Außenministers.