Bedeutende Reden:Amerikaner in Berlin

US-Präsidentschaftskandidat Obama will an der Berliner Siegessäule sprechen - und damit sein politisches Renommee heben. Vor ihm sprachen schon einige US-Politiker in der Stadt bedeutende Worte.

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Barack Obama ist nicht US-Präsident, sondern bislang nur Bewerber für das Amt. Mit seiner Rede an der Siegessäule will sich der Kandidat in eine Reihe mit US-Präsidenten wie John F. Kennedy und Ronald Reagan stellen, die in Berlin vielbeachtete Reden gehalten haben.

Wichtige Worte amerikanischer Präsidenten in Berlin haben Tradition, seit 1963 John F. Kennedy den legendären Satz sprache "Ich bin ein Berliner". Seitdem haben Auftritte von US-Präsidenten in Berlin stets eine hohe symbolische Bedeutung.

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John F. Kennedy (US-Präsident von 1961 bis 1963) (l.) kam im Jahr 1963 nach Berlin - zwei Jahre nach dem Bau der Mauer und nur wenige Monate, bevor er in den USA einem Attentat zum Opfer fiel.

Wie willkommen er war, zeigte sich auch daran, dass er mit dem Regierenden Bürgermeister von Berlin, Willy Brandt (M.), und Bundeskanzler Konrad Adenauer (r.) ...

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... in einem offenen Wagen durch Berlin fahren konnte. Die Begeisterung der Berliner über den jugendlich wirkenden Präsidenten war groß. Zahlreiche Menschen ...

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... verfolgten am 26. Juni 1963 am Straßenrand seinen Weg durch Westberlin. 300.000 Menschen strömten zum Schöneberger Rathaus, um ihn sprechen zu hören.

Kennedy versprach den Westberlinern die Freiheit und den Menschen im Osten das Ende der DDR-Diktatur. Doch der Welt in Erinnerung blieb vor allem ...

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... sein in breitem amerikanischem Akzent vorgetragenes politisches Bekenntnis zu der geteilten Stadt: "Ich bin ein Berliner", rief er der jubelnden Menge zu.

Der US-Präsident erklärte Berlin zu einem Symbol der freien Welt. Aus diesem Grund seien alle freien Menschen, wo immer sie auch lebten, Bürger von Berlin. Alle US-Präsidenten danach mussten sich bei ihren Berlin-Visiten an diesem legendären Besuch messen lassen. Der nächste US-Präsident, der sich die Ehre gab, war ...

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... Richard Nixon (US-Präsident von 1969 bis 1974). Auch er genoss bei seinem Besuch am 27. Februar 1969 sichtlich das Bad in der Menge und stellte sich für einen besseren Überblick sogar auf die Kühlerhaube seiner Limousine. Vergessen waren die weltweiten Proteste, auch die in Deutschland, gegen den Vietnamkrieg der Amerikaner.

Nixon sprach zunächst im Schloss Charlottenburg und anschließend in den Siemens-Werken in Tegel vor Arbeitern. Dort betonte er, Berlin sei trotz der Mauer "eine Stadt in einer Nation". Die Freiheit Berlins werde von den USA geschützt, versprach er. Ein gutes Verhältnis zu den Deutschen ...

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... hegte auch Jimmy Carter (von 1977 bis 1981 US-Präsident), hier zu sehen in herzlicher Umarmung mit Bundeskanzler Helmut Schmidt (r.). Er besuchte Berlin am 15. Juli 1978.

Bei einer Rede in der Berliner Kongresshalle gab der demokratische US-Präsident seiner Hoffnung Ausdruck, dass die Mauer bald fallen werde. Anschließend besuchte Carter das Luftbrückendenkmal am Flughafen Tempelhof. Bei seinen Worten: "Was immer sei, Berlin bleibt frei", konnte er sich des Beifalls der Menge sicher sein. Deutlich kritischere Töne schlug da ...

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... der demokratische Politiker Jesse Jackson (Archivbild aus Washington) an. Er war zwar nie US-Präsident, doch Hoffnungsträger Obama wird häufig mit ihm verglichen - nicht zuletzt der Hautfarbe wegen. Jackson besuchte Berlin im September 1983 und damit zu einer Zeit, als er als potentieller US-Präsidentschaftskandidat galt.

Auf dem Mariannenplatz in Kreuzberg sprach er unter anderem darüber, dass ihn der berühmte Berliner Stadtteil an amerikanische Ghettos erinnere. In Erinnerung blieb auch sein düster anmutender Satz: "Die Mauer ist ein Denkmal der Angst." Einen deutlich appellativeren Charakter erhielt der Hinweis auf die Mauer dann bei den Besuchen des ...

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... in Deutschland umstrittenen Ronald Reagan (US-Präsident von 1981 bis 1989). Bei seinem ersten Besuch im Juni 1982 richtete Reagan (M.) an die sowjetischen Führer die rhetorische Frage, ob sie tatsächlich wollten, dass man sich "wegen einer Gefängnismauer an sie erinnere, umgeben von Stacheldraht und bewaffneten Posten, deren Waffen auf die eigenen Bürger gerichtet sind".

Zusammen mit dem damaligen Bürgermeister von Berlin und späteren Bundespräsidenten Richard von Weizsäcker (l.) und Bundeskanzler Helmut Schmidt (r.) verschaffte sich Reagan denn auch einen eigenen Eindruck von der Berliner Mauer und dem bekanntesten Übergang zwischen dem Ost- und dem Westteil der Stadt, dem Checkpoint Charlie. Eine Besichtigung der Mauer stand auch ...

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... beim zweiten Besuch des US-Präsidenten in der geteilten Stadt im Juni 1987 auf dem Programm, der aus Anlass des 750-jährigen Bestehens Berlins stattfand. Vom Reichstagsgebäude aus blickte er gen Osten, nach den politischen Wechseln in Deutschland nun flankiert von Bundeskanzler Helmut Kohl (l.) und dem Regierenden Bürgermeister Eberhard Diepgen (r.).

Der Satz, den Reagan bei diesem Besuch an den damaligen sowjetischen Staatschef Michail Gorbatschow richtete, ...

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... wurde fast ebenso berühmt wie die Worte Kennedys: "Mr. Gorbatschow, tear down this wall!" ("Herr Gorbatschow, reißen Sie diese Mauer nieder!"), forderte Reagan bei seiner Rede vor dem Brandenburger Tor.

Bei der deutschen Bevölkerung war Reagan im Übrigen deutlich weniger beliebt als seine Vorgänger. Bei seinen beiden Deutschlandreisen kam es hierzulande erstmals zu Großprotesten gegen einen US-Präsidenten-Besuch. 1987 musste Reagan gegen Pfiffe von Demonstranten anreden, die gegen das Wettrüsten der USA mit der Sowjetunion protestierten. Viel herzlicher wurde ...

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... Sonnyboy Bill Clinton (US-Präsident von 1993 bis 2001) im Juli 1994 von den Berlinern empfangen. 50.000 Menschen waren gekommen, um ihn am Brandenburger Tor zu erleben. "Amerika steht an Ihrer Seite, jetzt und für immer", versicherte Clinton den begeisterten Berlinern. Vier Jahre nach dem Fall der Mauer zeigte er sich überzeugt: "Nichts wird uns aufhalten. Alles ist möglich. Berlin ist frei." Und nach seiner Rede wagte er sogar noch den Weg in die Menge zum Händeschütteln.

Auf Deutsch bekundete Clinton dann vier Jahre später, am 14. Mai 1998, 50 Jahre nach der Berliner Luftbrücke, seine Überzeugung von der Bedeutung der Stadt: "Berlin bleibt doch Berlin!". Sogar noch nach dem Ende seiner Amtszeit, im Oktober 2002, wurde er bei einem Besuch in Berlin gefeiert. Ganz im Gegensatz zu seinem Nachfolger ...

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... George W. Bush (amtierender US-Präsident seit 2001). Der wurde von wütenden Demonstranten empfangen. Bush verzichtet deshalb auf eine öffentliche Rede und sprach nur am 23. Mai 2002 im Bundestag. Doch auch dort erntete er nicht mehr ...

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... als freundlichen Applaus, unter anderem von Unions-Kanzlerkandidat Edmund Stoiber (hinten l.), CDU-Chefin Angela Merkel (hinten r.), Bundespräsident Johannes Rau (l.) und Bundeskanzler Gerhard Schröder (M.). Ein erinnerungswürdiger Satz ist nicht überliefert.

Foto: ddp (Text: segi/gal/jja)

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