Bedauern über schwarz-grünes Aus:Ole von Beust bereut Rücktritt

Hamburgs ehemaliger Bürgermeister Ole von Beust bedauert das Scheitern der schwarz-grünen Koalition in der Hansestadt - und warnt seine Partei davor, konservativer zu werden.

Hamburgs früherer Regierungschef Ole von Beust wäre im Amt geblieben, wenn er das plötzliche Aus von Schwarz-Grün vorhergesehen hätte. "Wenn mir klar gewesen wäre, dass die Züge so aufeinander zu rollen und es knallt, hätte ich auch noch bis zum Ende der Legislatur machen können", sagte der 55-Jährige Christdemokrat dem Hörfunksender NDR 90,3.

Bereut seinen Rücktritt im Sommer 2010: Ex-Bürgermeister Ole von Beust

Bereut seinen Rücktritt im Sommer 2010: Ex-Bürgermeister Ole von Beust

(Foto: dapd)

Die Grünen hatten Ende November noch während der 100-Tage-Schonfrist für Beusts Nachfolger Christoph Ahlhaus (CDU) Deutschlands erstes schwarz-grünes Regierungsbündnis auf Landesebene aufgekündigt, weil eine vertrauensvolle Zusammenarbeit nicht mehr möglich gewesen sei.

Hamburg wählt deshalb nun am 20. Februar eine neue Bürgerschaft. Er glaube, die Grünen hätten die Koalition auch aus dem Kalkül heraus verlassen, in Hamburg ebenfalls vom besseren Bundestrend ihrer Partei zu profitieren, sagte Beust. Aber auch die Zerrüttung der Koalitionspartner CDU und GAL habe eine Rolle gespielt. Wären mit ihm nicht weitere Senatoren von Bord gegangen, wäre die Entfremdung wohl nicht eingetreten. Grundsätzlich sei er aber weiter der Meinung, dass schwarz-grüne Koalitionen funktionieren könnten.

Kritisch äußerte er sich über die Rückkehr der CDU zu einer konservativen Politik. "Sich auf den eigenen Kern zu reduzieren, wird einem vermutlich in Wahlen die Sache nicht erleichtern", sagte er. Trotz der derzeit miserablen Umfragewerte für die CDU könne die Partei in Hamburg bis zum Wahltag noch aufholen, sagte Beust.

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