Dieser Liveblog ist archiviert und wird nicht mehr aktualisiert. Die aktuelle Berichterstattung finden Sie auf unserer Themenseite zur Bundesregierung.
Wichtige Updates
CSU will Linke Reichinnek nicht im Geheimdienst-Kontrollgremium
Frei dringt auf baldige Entscheidung über Wehrpflicht
Klingbeil: Werden Finanzstreit mit Ländern bis Dienstag lösen
Bundestags-Grüne: Schwarz-Rot verweigert Sondersitzungen
Scharfe Kritik an Merz' "Drecksarbeit"-Äußerungen
Julia Bergmann
Union und SPD für Führerscheinentzug bei Gaffern an Unfallorten
Die Regierungsfraktionen Union und SPD können sich vorstellen, Schaulustigen bei Verkehrsunfällen den Führerschein zu entziehen. Damit unterstützen sie jüngste Forderungen des Deutschen Feuerwehrverbandes, der kritisiert hatte, dass immer häufiger Gaffer die Rettung von Menschen behinderten.
„Gaffer gefährden Leben - das ist kein Kavaliersdelikt. Wenn die bisherigen Strafen nicht ausreichend abschrecken, gehört der Führerscheinentzug als spürbare Konsequenz auf den Tisch“, sagte die rechtspolitische Sprecherin der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Susanne Hierl, dem Redaktionsnetzwerk Deutschland. Der SPD-Fraktionsjustiziar und Parlamentsgeschäftsführer Johannes Fechner betonte: „Ich halte es für sinnvoll, im Rahmen des geplanten Gesetzes zum Schutz von Polizei und Rettungskräften zu prüfen, ob die Möglichkeit des Führerscheinentzugs bei Behinderung von Rettungskräften noch weiter ausgeweitet werden kann.“
Einen Entzug des Führerscheins hatte der Präsident des Deutschen Feuerwehrverbandes, Karl-Heinz Banse, in der Neuen Osnabrücker Zeitung ins Spiel gebracht. Früher hätten sich Feuerwehrleute bei Unfällen darauf konzentrieren können, Menschen aus Wracks zu befreien. Heute müssten sie zusätzlich Gaffer auf Abstand halten. An dem Verhalten hätten auch Gesetzesreformen nichts geändert.
„Gaffer gefährden Leben - das ist kein Kavaliersdelikt. Wenn die bisherigen Strafen nicht ausreichend abschrecken, gehört der Führerscheinentzug als spürbare Konsequenz auf den Tisch“, sagte die rechtspolitische Sprecherin der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Susanne Hierl, dem Redaktionsnetzwerk Deutschland. Der SPD-Fraktionsjustiziar und Parlamentsgeschäftsführer Johannes Fechner betonte: „Ich halte es für sinnvoll, im Rahmen des geplanten Gesetzes zum Schutz von Polizei und Rettungskräften zu prüfen, ob die Möglichkeit des Führerscheinentzugs bei Behinderung von Rettungskräften noch weiter ausgeweitet werden kann.“
Einen Entzug des Führerscheins hatte der Präsident des Deutschen Feuerwehrverbandes, Karl-Heinz Banse, in der Neuen Osnabrücker Zeitung ins Spiel gebracht. Früher hätten sich Feuerwehrleute bei Unfällen darauf konzentrieren können, Menschen aus Wracks zu befreien. Heute müssten sie zusätzlich Gaffer auf Abstand halten. An dem Verhalten hätten auch Gesetzesreformen nichts geändert.
Michelle Ostwald
Frei will BND stärken und Sicherheitsstrategie überarbeiten
Kanzleramtschef Thorsten Frei (CDU) hat sich für eine deutliche Stärkung des Bundesnachrichtendienstes (BND) und eine Überarbeitung der erst zwei Jahre alten Nationalen Sicherheitsstrategie ausgesprochen. Es sei „dringend notwendig“, den Auslandsgeheimdienst finanziell, technisch und rechtlich die Mittel an die Hand zu geben, um auf die neue Bedrohungslage reagieren zu können. „Das ist etwas, das wird uns in dieser Legislaturperiode ganz sicher beschäftigen.“
In ihrem Koalitionsvertrag haben sich Union und SPD auf eine Stärkung von Verfassungsschutz und Bundeskriminalamt verständigt, der BND ist nicht explizit erwähnt. Für die Arbeit aller Nachrichtendienste sollen aber die rechtlichen Grundlagen geändert werden – vor allem, um einen „effektiven und effizienten Datenaustausch“ zwischen den Diensten zu ermöglichen. Frei ist als Kanzleramtschef im Kabinett für den BND zuständig.
In ihrem Koalitionsvertrag haben sich Union und SPD auf eine Stärkung von Verfassungsschutz und Bundeskriminalamt verständigt, der BND ist nicht explizit erwähnt. Für die Arbeit aller Nachrichtendienste sollen aber die rechtlichen Grundlagen geändert werden – vor allem, um einen „effektiven und effizienten Datenaustausch“ zwischen den Diensten zu ermöglichen. Frei ist als Kanzleramtschef im Kabinett für den BND zuständig.
Michelle Ostwald
Umfrage: Union erreicht fast Wert der Bundestagswahl
Seit gut eineinhalb Monaten ist die neue Bundesregierung im Amt, dabei gewinnt die Union einer Umfrage zufolge erneut an Zustimmung. In einer Befragung des Meinungsforschungsinstituts Insa für Bild gaben 28 Prozent der Befragten an, sie würden der Union ihre Stimme geben, wenn am Sonntag Bundestagswahl wäre. Damit legt sie um einen Punkt im Vergleich zur Vorwoche zu und erreicht fast ihr Bundestagswahlergebnis. Bei der Wahl im Februar kam die Union auf 28,5 Prozent.
Dahinter liegt die AfD, die mit 23 Prozent ihren Wert aus der Vorwoche hält. Auf Platz 3 steht der Koalitionspartner SPD, der einen Punkt verliert und auf 16 Prozent kommt. Den Grünen würden unverändert elf Prozent der Wählerinnen und Wähler ihre Stimme geben, die Linke kommt auf zehn Prozent (-1). BSW und FDP würden mit jeweils vier Prozent weiter den Einzug in den Bundestag verpassen.
Dahinter liegt die AfD, die mit 23 Prozent ihren Wert aus der Vorwoche hält. Auf Platz 3 steht der Koalitionspartner SPD, der einen Punkt verliert und auf 16 Prozent kommt. Den Grünen würden unverändert elf Prozent der Wählerinnen und Wähler ihre Stimme geben, die Linke kommt auf zehn Prozent (-1). BSW und FDP würden mit jeweils vier Prozent weiter den Einzug in den Bundestag verpassen.
Vivien Timmler
Woidke als SPD-Landeschef in Brandenburg wiedergewählt
Die SPD in Brandenburg hat ihren Ministerpräsidenten Dietmar Woidke am Samstag zum siebten Mal zum Landesvorsitzenden gewählt. Der 63-Jährige erhielt beim SPD-Landesparteitag in Cottbus 84,9 Prozent der Stimmen; vor zwei Jahren lag die Zustimmung noch bei 90,8 Prozent.
In seiner Rede hatte Woidke die SPD insbesondere in Brandenburg zuvor als „Bollwerk gegen Faschismus und Rechtsextremismus" bezeichnet. Zudem sprach er sich für mehr Investitionen aus und dankte dem ebenfalls anwesenden Parteichef, Finanzminister und Vizekanzler Lars Klingbeil, dafür, „dass du die Investitionsbremse und damit die Zukunftsbremse für unser Land gelöst hast“. Woidke sprach Klingbeil seine volle Unterstützung für den am kommenden Wochenende anstehenden Bundesparteitag aus.
Klingbeil, der sich als Woidkes „Vorband“ bezeichnet hatte, sagte den Brandenburgern seine Unterstützung für den Kampf um die Zukunft der Stahlwerke von Arcelor Mittal zu. Das Unternehmen hatte zwei Tage zuvor seine Pläne für die grüne Stahlproduktion gestoppt; der Bund hatte dafür Fördergelder in Höhe von 1,3 Milliarden Euro in Aussicht gestellt. Er habe Wirtschaftsministerin Katherina Reiche aufgefordert, alle Beteiligten zu einer Gesprächsrunde nach Berlin einzuladen, um über die Zukunft der Stahlproduktion in Brandenburg zu sprechen. „Ich unterstütze das auch gerne als Finanzminister“, sagte Klingbeil. Später traf er sich zu vertraulichen Gesprächen mit den Betriebsräten.
In seiner Rede hatte Woidke die SPD insbesondere in Brandenburg zuvor als „Bollwerk gegen Faschismus und Rechtsextremismus" bezeichnet. Zudem sprach er sich für mehr Investitionen aus und dankte dem ebenfalls anwesenden Parteichef, Finanzminister und Vizekanzler Lars Klingbeil, dafür, „dass du die Investitionsbremse und damit die Zukunftsbremse für unser Land gelöst hast“. Woidke sprach Klingbeil seine volle Unterstützung für den am kommenden Wochenende anstehenden Bundesparteitag aus.
Klingbeil, der sich als Woidkes „Vorband“ bezeichnet hatte, sagte den Brandenburgern seine Unterstützung für den Kampf um die Zukunft der Stahlwerke von Arcelor Mittal zu. Das Unternehmen hatte zwei Tage zuvor seine Pläne für die grüne Stahlproduktion gestoppt; der Bund hatte dafür Fördergelder in Höhe von 1,3 Milliarden Euro in Aussicht gestellt. Er habe Wirtschaftsministerin Katherina Reiche aufgefordert, alle Beteiligten zu einer Gesprächsrunde nach Berlin einzuladen, um über die Zukunft der Stahlproduktion in Brandenburg zu sprechen. „Ich unterstütze das auch gerne als Finanzminister“, sagte Klingbeil. Später traf er sich zu vertraulichen Gesprächen mit den Betriebsräten.
Klingbeil und Woidke mit Olaf Scholz, der ebenfalls beim Landesparteitag in Cottbus war. Vivien Timmler
Juri Auel
AfD und Linke kritisieren üppiges Scholz-Büro
Oppositionspolitiker von AfD und Linken halten die Ausstattung des Büros von Altkanzler Olaf Scholz (SPD) für unangemessen. Die AfD-Fraktion zeigte sich „entsetzt“: Drei Mitarbeiter und ein Fahrer seien aus seiner Sicht noch vertretbar, sagte der Parlamentarische Geschäftsführer der AfD, Stephan Brandner, der „Welt“. „Was allerdings acht Mitarbeiter für einen Ex-Kanzler tun sollen, der nicht einmal eine vollständige Amtszeit absolviert hat, bleibt uns völlig unklar und ist nichts weiter als Steuergeldverschwendung.“
Von der Linken kam grundsätzliche Kritik. Christian Görke, der Erste Parlamentarische Geschäftsführer der Fraktion, sagte der Zeitung, Büros für Altkanzler seien aus der Zeit gefallen. „Sie brauchen keinen eigenen Hofstaat auf Lebenszeit. Die Büros müssen aufgelöst werden.“ Allenfalls eine „Minimalausstattung“ sei vertretbar. Scholz stünden zudem seine Mitarbeiter als normaler Bundestagsabgeordneter zusätzlich zur Verfügung.
Der Ex-Kanzler soll ein Büro mit acht Mitarbeitern bekommen. Das geht aus einer Vorlage für den Hauptausschuss des Bundestags hervor, die der Deutschen Presse-Agentur vorliegt. Das seien mehr Mitarbeiter als vorgesehen - jedoch sei die Unterstützung wegen „der zu erwartenden Entwicklung seiner nachamtlichen Tätigkeit“ erforderlich, erklärt das Finanzministerium darin und führt konkret an, dass der russische Angriff auf die Ukraine in Scholz' Amtszeit fiel. Dass ehemalige Bundeskanzler ein Büro und Mitarbeiter vom Staat finanziert bekommen, ist üblich.
Von der Linken kam grundsätzliche Kritik. Christian Görke, der Erste Parlamentarische Geschäftsführer der Fraktion, sagte der Zeitung, Büros für Altkanzler seien aus der Zeit gefallen. „Sie brauchen keinen eigenen Hofstaat auf Lebenszeit. Die Büros müssen aufgelöst werden.“ Allenfalls eine „Minimalausstattung“ sei vertretbar. Scholz stünden zudem seine Mitarbeiter als normaler Bundestagsabgeordneter zusätzlich zur Verfügung.
Der Ex-Kanzler soll ein Büro mit acht Mitarbeitern bekommen. Das geht aus einer Vorlage für den Hauptausschuss des Bundestags hervor, die der Deutschen Presse-Agentur vorliegt. Das seien mehr Mitarbeiter als vorgesehen - jedoch sei die Unterstützung wegen „der zu erwartenden Entwicklung seiner nachamtlichen Tätigkeit“ erforderlich, erklärt das Finanzministerium darin und führt konkret an, dass der russische Angriff auf die Ukraine in Scholz' Amtszeit fiel. Dass ehemalige Bundeskanzler ein Büro und Mitarbeiter vom Staat finanziert bekommen, ist üblich.
Dimitri Taube
CSU will Linke Reichinnek nicht im Geheimdienst-Kontrollgremium
Die CSU meldet Widerstand gegen den Vorschlag der Linken an, Fraktionschefin Heidi Reichinnek in das Parlamentarische Kontrollgremium zur Überwachung der Geheimdienste zu wählen. Dies berichtet der Spiegel unter Berufung auf CSU-Landesgruppenchef Alexander Hoffmann. „Das PKGr gehört zum Kernbereich der Sicherheitsarchitektur unseres Landes“, sagte Hoffmann dem Blatt. „Dieses hochsensible Gremium braucht passendes Personal statt parteipolitischer Provokation. Die Nominierung von Frau Reichinnek ist das genaue Gegenteil.“
Eine genauere Begründung erwähnte der Spiegel nicht. Hoffmann sagte grundsätzlich, die Linke beweise einmal mehr, dass es keine Zusammenarbeit mit ihr geben könne. Reichinnek ist in der Union unter anderem wegen ihrer harten Kritik an Kanzler Friedrich Merz (CDU) umstritten.
Der Parlamentarische Geschäftsführer der Linken, Christian Görke, wies Hoffmanns Äußerungen zurück: „Heidi Reichinnek ist eine beliebte und über Parteigrenzen hinweg anerkannte Politikerin, die sich mit ihrem Einsatz für die Demokratie große Anerkennung verdient hat.“ Reichinnek zu unterstellen, sie sei für das Parlamentarische Kontrollgremium nicht geeignet, sei eine Unverschämtheit, meinte Görke.
Mitglieder des Kontrollgremiums brauchen bei ihrer Wahl im Bundestag eine absolute Mehrheit. Die Linke wäre also auf Stimmen der Union angewiesen. Anders als AfD-Kandidatinnen und -Kandidaten wurden Linken-Nominierte für Ausschüsse und andere Positionen bisher entsprechend der üblichen Parlamentsgepflogenheiten mit Stimmen der übrigen Fraktionen gewählt.
Eine genauere Begründung erwähnte der Spiegel nicht. Hoffmann sagte grundsätzlich, die Linke beweise einmal mehr, dass es keine Zusammenarbeit mit ihr geben könne. Reichinnek ist in der Union unter anderem wegen ihrer harten Kritik an Kanzler Friedrich Merz (CDU) umstritten.
Der Parlamentarische Geschäftsführer der Linken, Christian Görke, wies Hoffmanns Äußerungen zurück: „Heidi Reichinnek ist eine beliebte und über Parteigrenzen hinweg anerkannte Politikerin, die sich mit ihrem Einsatz für die Demokratie große Anerkennung verdient hat.“ Reichinnek zu unterstellen, sie sei für das Parlamentarische Kontrollgremium nicht geeignet, sei eine Unverschämtheit, meinte Görke.
Mitglieder des Kontrollgremiums brauchen bei ihrer Wahl im Bundestag eine absolute Mehrheit. Die Linke wäre also auf Stimmen der Union angewiesen. Anders als AfD-Kandidatinnen und -Kandidaten wurden Linken-Nominierte für Ausschüsse und andere Positionen bisher entsprechend der üblichen Parlamentsgepflogenheiten mit Stimmen der übrigen Fraktionen gewählt.
Michelle Ostwald
Frei dringt auf baldige Entscheidung über Wehrpflicht
Kanzleramtschef Thorsten Frei dringt auf eine baldige Entscheidung darüber, ob die angestrebte Vergrößerung der Bundeswehr über Freiwilligkeit oder nur über die Rückkehr zur Wehrpflicht erreichbar ist. „Wir haben nicht die Zeit, bis zum Sankt-Nimmerleins-Tag zu warten“, sagte der CDU-Politiker in einem Interview der Deutschen Presse-Agentur. Die schwarz-rote Koalition müsse eine klare Verabredung treffen, „wann wir unsere Strategie verändern müssen, damit wir das allseits für notwendig erkannte Ziel auch erreichen können“.
Michelle Ostwald
Klingbeil: „Wird keine Rückkehr zur alten Wehrpflicht geben"
Vizekanzler Lars Klingbeil schließt eine Rückkehr zur Wehrpflicht in Deutschland zwar aus, will aber die Voraussetzungen für ein verpflichtendes Einziehen schaffen. Der Koalitionsvertrag setze auf Freiwilligkeit, „wir müssen aber jetzt schon die Voraussetzungen dafür schaffen, dass auch verpflichtend eingezogen werden könnte“, sagte Klingbeil der Neuen Berliner Redaktionsgesellschaft. „Aber es wird keine Rückkehr zur alten Wehrpflicht geben, bei der alle jungen Männer eines Jahrgangs eingezogen werden“, sagte der SPD-Chef.
Die Wehrpflicht wurde 2011 in Deutschland ausgesetzt. Es fehlt jedoch an Soldatinnen und Soldaten. Die Nato-Verteidigungsminister haben vereinbart, was künftig jedes Mitgliedsland beitragen muss, damit die Allianz ausreichend verteidigungsfähig ist und einen potenziellen hochgerüsteten Angreifer wie etwa Russland abschrecken kann. Deutschland benötige daher weitere 50 000 bis 60 000 aktive Soldaten, hatte Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) gesagt.
Julia Daniel
Klingbeil: Werden Finanzstreit mit Ländern bis Dienstag lösen
Bundesfinanzminister Lars Klingbeil will den Finanzstreit zwischen Bund und Ländern in den nächsten Tagen auflösen. „Das Ziel ist, dass wir am Dienstag fertig sind, dass wir am Dienstag eine Einigung haben", sagte der SPD-Chef am Donnerstag in Luxemburg vor Beratungen der Euro-Finanzminister. Am Dienstag will Klingbeil Details zum Haushalt 2025 und 2026 vorstellen.
Am Donnerstag nächster Woche soll dann im Bundestag der sogenannte Investitionsbooster beschlossen werden. Mit den steuerlichen Entlastungen für Unternehmen soll die lahmende Wirtschaft wieder in Schwung gebracht werden. Die schwarz-rote Koalition hatte ein Paket mit zusätzlichen Abschreibungsmöglichkeiten und höheren Fördergeldern geschnürt, das derzeit im Bundestag beraten wird. Der Bundesrat soll am 11. Juli zustimmen. Durch die Maßnahmen werden zunächst Steuerausfälle in Höhe von mehr als 45 Milliarden Euro in den Jahren bis 2029 erwartet. Davon müssen Länder und Kommunen in etwa zwei Drittel stemmen, was vor allem für einige Gemeinden ein großes Problem ist. Sie hatten deswegen eine Übernahme durch den Bund gefordert.
Am Donnerstag nächster Woche soll dann im Bundestag der sogenannte Investitionsbooster beschlossen werden. Mit den steuerlichen Entlastungen für Unternehmen soll die lahmende Wirtschaft wieder in Schwung gebracht werden. Die schwarz-rote Koalition hatte ein Paket mit zusätzlichen Abschreibungsmöglichkeiten und höheren Fördergeldern geschnürt, das derzeit im Bundestag beraten wird. Der Bundesrat soll am 11. Juli zustimmen. Durch die Maßnahmen werden zunächst Steuerausfälle in Höhe von mehr als 45 Milliarden Euro in den Jahren bis 2029 erwartet. Davon müssen Länder und Kommunen in etwa zwei Drittel stemmen, was vor allem für einige Gemeinden ein großes Problem ist. Sie hatten deswegen eine Übernahme durch den Bund gefordert.
Juri Auel
Bundestags-Grüne: Schwarz-Rot verweigert Sondersitzungen
Die Bundestags-Grünen haben den Regierungsfraktionen von Union und SPD angesichts des Kriegs zwischen Israel und Iran „Arbeitsverweigerung“ vorgehalten. Weder CDU/CSU noch SPD hätten sich einem Grünen-Antrag vom Montag für getrennte Sondersitzungen von Auswärtigem und Verteidigungsausschuss noch in dieser Woche angeschlossen, sagte die Obfrau der Grünen im Verteidigungsausschuss, Sara Nanni, der Deutschen Presse-Agentur in Berlin.
Bundestagspräsidentin Julia Klöckner (CDU) habe den Anträgen der Grünen nicht entsprochen, nachdem sich Union und SPD ihnen nicht angeschlossen hätten, sagte Nanni auch mit Blick auf Nachrichten, die die Grünen von besorgten Deutschen erhalten würden, die sich in der Kriegsregion aufhielten. Das Auswärtige Amt und das Verteidigungsministerium hätten sich in zwei telefonischen Obleute-Runden bemüht, die Abgeordneten zu informieren. „Manches geht aber nur im Ausschuss unter geheimer Einstufung. Das will Schwarz-Rot offensichtlich nicht.“
Vielmehr würden die Regierungsfraktionen bis zur regulären Bundestagswoche von kommendem Montag an warten wollen, bemängelte Nanni. Das sei „ein Schlag ins Gesicht für alle, die für das Prinzip Parlamentsarmee einstehen, sich Sorgen um deutsche Staatsangehörige und die Eskalation in der Region machen“. Die Koalition „macht einen maximal unsortierten Eindruck in einer maximal herausfordernden Lage“, ergänzte die Abgeordnete.
Während Kanzler Friedrich Merz (CDU) „sprachlich entgrenzt und Angriffe auf Iran, bei dem auch Zivilistinnen und Zivilisten sterben, als Drecksarbeit bagatellisiert, drückt sich der parlamentarische Teil der Koalition gänzlich vor der Arbeit“, fügte Nanni hinzu. Merz hatte mit der Äußerung „Das ist die Drecksarbeit, die Israel macht für uns alle“ zum Angriff auf Iran auch beim Koalitionspartner SPD Kritik ausgelöst.
Bundestagspräsidentin Julia Klöckner (CDU) habe den Anträgen der Grünen nicht entsprochen, nachdem sich Union und SPD ihnen nicht angeschlossen hätten, sagte Nanni auch mit Blick auf Nachrichten, die die Grünen von besorgten Deutschen erhalten würden, die sich in der Kriegsregion aufhielten. Das Auswärtige Amt und das Verteidigungsministerium hätten sich in zwei telefonischen Obleute-Runden bemüht, die Abgeordneten zu informieren. „Manches geht aber nur im Ausschuss unter geheimer Einstufung. Das will Schwarz-Rot offensichtlich nicht.“
Vielmehr würden die Regierungsfraktionen bis zur regulären Bundestagswoche von kommendem Montag an warten wollen, bemängelte Nanni. Das sei „ein Schlag ins Gesicht für alle, die für das Prinzip Parlamentsarmee einstehen, sich Sorgen um deutsche Staatsangehörige und die Eskalation in der Region machen“. Die Koalition „macht einen maximal unsortierten Eindruck in einer maximal herausfordernden Lage“, ergänzte die Abgeordnete.
Während Kanzler Friedrich Merz (CDU) „sprachlich entgrenzt und Angriffe auf Iran, bei dem auch Zivilistinnen und Zivilisten sterben, als Drecksarbeit bagatellisiert, drückt sich der parlamentarische Teil der Koalition gänzlich vor der Arbeit“, fügte Nanni hinzu. Merz hatte mit der Äußerung „Das ist die Drecksarbeit, die Israel macht für uns alle“ zum Angriff auf Iran auch beim Koalitionspartner SPD Kritik ausgelöst.
Newsdesk
Daniel Brössler
Scharfe Kritik an Merz' "Drecksarbeit"-Äußerungen
Äußerungen von Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU), wonach Israel mit seinen Angriffen auf das Regime und das Atomprogramm in Iran die „Drecksarbeit“ auch für Deutschland erledige, stößt auf scharfe Kritik der Opposition. „Merz sollte mal ein Klo putzen. Dann wüsste er, was Drecksarbeit bedeutet. Wenn Menschen getötet werden, nennt Merz das Drecksarbeit. Damit verhöhnt er die Opfer von Krieg und Gewalt“, sagte der Ko-Vorsitzende der Linken, Jan van Aken, der Süddeutschen Zeitung.
„Die iranische Atombombe muss verhindert werden. Das ist durch kluge Verhandlungen möglich. Oder durch einen dreckigen Krieg. Wir können uns noch immer entscheiden, für welchen Weg wir uns stark machen wollen“, betonte van Aken, der im Bundestag Mitglied des Auswärtigen Ausschusses ist. Er sei „immer dafür, den Weg der Diplomatie zu gehen, solange es einen Weg der Verhandlungen gibt“. In den vergangenen zwanzig Jahren sei es gelungen, durch „kluge Diplomatie mit dem Atomdeal eine militärische Eskalation und gleichzeitig eine iranische Atombombe zu verhindern."
Kanzler Merz hatte dem ZDF am Rande des G-7-Gipfels in Kanada gesagt: „Das ist die Drecksarbeit, die Israel macht für uns alle. Wir sind von diesem Regime auch betroffen.“ Das Mullah-Regime habe „Tod und Zerstörung über die Welt gebracht“. Er habe größten Respekt davor, „dass die israelische Armee den Mut dazu gehabt hat, die israelische Staatsführung den Mut dazu gehabt hat, das zu machen“.
„Die iranische Atombombe muss verhindert werden. Das ist durch kluge Verhandlungen möglich. Oder durch einen dreckigen Krieg. Wir können uns noch immer entscheiden, für welchen Weg wir uns stark machen wollen“, betonte van Aken, der im Bundestag Mitglied des Auswärtigen Ausschusses ist. Er sei „immer dafür, den Weg der Diplomatie zu gehen, solange es einen Weg der Verhandlungen gibt“. In den vergangenen zwanzig Jahren sei es gelungen, durch „kluge Diplomatie mit dem Atomdeal eine militärische Eskalation und gleichzeitig eine iranische Atombombe zu verhindern."
Kanzler Merz hatte dem ZDF am Rande des G-7-Gipfels in Kanada gesagt: „Das ist die Drecksarbeit, die Israel macht für uns alle. Wir sind von diesem Regime auch betroffen.“ Das Mullah-Regime habe „Tod und Zerstörung über die Welt gebracht“. Er habe größten Respekt davor, „dass die israelische Armee den Mut dazu gehabt hat, die israelische Staatsführung den Mut dazu gehabt hat, das zu machen“.
Dominik Fürst
SPD-Abgeordnete kritisieren Absage aus dem Bundestag an CSD
Mitglieder der SPD-Bundestagsfraktion haben Bundestagspräsidentin Julia Klöckner (CDU) aufgefordert, eine Teilnahme der queeren Gruppe der Bundestagsverwaltung am diesjährigen Berliner Christopher Street Day zu ermöglichen. In einem Brief der sechs Abgeordneten an Klöckner und den Direktor beim Deutschen Bundestag, heißt es, dass dies von der Hausleitung untersagt worden sei, habe man „mit großem Befremden“ zur Kenntnis genommen.
„Wir halten dies für ein falsches und in der aktuellen gesellschaftlichen Lage leider auch fatales Signal“, heißt es in dem Brief, den Sonja Eichwede, Carmen Wegge, Dagmar Schmidt, Sebastian Fiedler, Falko Droßmann und Jasmina Hostert unterzeichnet haben. Eichwede und Schmidt sind stellvertretende Fraktionsvorsitzende. Wegge ist rechtspolitische Sprecherin, Fiedler Sprecher für Inneres. Hostert ist Sprecherin für Bildung und Familie, Droßmann für Queerpolitik.
Der Berliner CSD e.V. hatte mitgeteilt, das Regenbogennetzwerk des Bundestags sei 2023 und 2024 dabei gewesen. Nun habe die geplante Fußgruppe auf Weisung der Verwaltungsspitze zurückgezogen. Nach Angaben des Parlaments hatte der Direktor beim Deutschen Bundestag die Entscheidung getroffen, „dass die Bundestagsverwaltung als solche, insbesondere aufgrund der gebotenen Neutralitätspflicht, nicht an politischen Demonstrationen und öffentlichen Versammlungen teilnimmt“. Einzelnen Beschäftigten stehe die Teilnahme am CSD jedoch frei.
Der CSD wird im Sommer in vielen Städten begangen. Er erinnert vom Namen her an Aufstände der queeren Community in der Christopher Street in New York von 1969. Er steht für die Gleichstellung queerer Menschen. Die Parade in Berlin ist für den 26. Juli geplant.
„Wir halten dies für ein falsches und in der aktuellen gesellschaftlichen Lage leider auch fatales Signal“, heißt es in dem Brief, den Sonja Eichwede, Carmen Wegge, Dagmar Schmidt, Sebastian Fiedler, Falko Droßmann und Jasmina Hostert unterzeichnet haben. Eichwede und Schmidt sind stellvertretende Fraktionsvorsitzende. Wegge ist rechtspolitische Sprecherin, Fiedler Sprecher für Inneres. Hostert ist Sprecherin für Bildung und Familie, Droßmann für Queerpolitik.
Der Berliner CSD e.V. hatte mitgeteilt, das Regenbogennetzwerk des Bundestags sei 2023 und 2024 dabei gewesen. Nun habe die geplante Fußgruppe auf Weisung der Verwaltungsspitze zurückgezogen. Nach Angaben des Parlaments hatte der Direktor beim Deutschen Bundestag die Entscheidung getroffen, „dass die Bundestagsverwaltung als solche, insbesondere aufgrund der gebotenen Neutralitätspflicht, nicht an politischen Demonstrationen und öffentlichen Versammlungen teilnimmt“. Einzelnen Beschäftigten stehe die Teilnahme am CSD jedoch frei.
Der CSD wird im Sommer in vielen Städten begangen. Er erinnert vom Namen her an Aufstände der queeren Community in der Christopher Street in New York von 1969. Er steht für die Gleichstellung queerer Menschen. Die Parade in Berlin ist für den 26. Juli geplant.
Juri Auel
Pistorius: Freiwillige sollen Truppe verstärken
Bei der notwendigen Verstärkung der Bundeswehr um Zehntausende Soldaten setzt Verteidigungsminister Boris Pistorius zunächst weiter auf Freiwillige. „Unser Ziel ist, den neuen Wehrdienst so attraktiv zu gestalten, dass junge Frauen und Männer ähnlich wie in Schweden sagen: Diese Ausbildung bringt mich weiter, ich möchte sie freiwillig machen“, sagte der SPD-Politiker dem Redaktionsnetzwerk Deutschland. „Entscheidend ist, dass wir in den nächsten zehn Jahren unsere eigenen nationalen Ziele erreichen sowie die Nato-Anforderungen erfüllen.“
Die Nato-Verteidigungsminister hatten kürzlich vereinbart, was jedes Mitgliedsland beitragen muss, damit die Allianz verteidigungsfähig ist und potenzielle Angreifer wie Russland abschrecken kann. Deutschland benötigt danach 50 000 bis 60 000 aktive Soldaten mehr.
Aber schon das bisherige Ziel von 203 000 Männern und Frauen in der stehenden Truppe wurde nicht erreicht. Trotz Werbekampagnen und Social-Media-Auftritten, vielfach verkündeter „Personalwenden“ und gesenkter Anforderungen sank die Zahl – auf inzwischen kaum mehr als 181 000 Soldaten. In der Koalition gibt es daher Differenzen über eine zügige Rückkehr zur Wehrpflicht, die 2011 ausgesetzt wurde. Unionsfraktionschef Jens Spahn (CDU) plädiert dafür, die Voraussetzungen für einen etwaigen Pflichtdienst vorsorglich jetzt schon zu schaffen. Die SPD will das nicht.
Die Nato-Verteidigungsminister hatten kürzlich vereinbart, was jedes Mitgliedsland beitragen muss, damit die Allianz verteidigungsfähig ist und potenzielle Angreifer wie Russland abschrecken kann. Deutschland benötigt danach 50 000 bis 60 000 aktive Soldaten mehr.
Aber schon das bisherige Ziel von 203 000 Männern und Frauen in der stehenden Truppe wurde nicht erreicht. Trotz Werbekampagnen und Social-Media-Auftritten, vielfach verkündeter „Personalwenden“ und gesenkter Anforderungen sank die Zahl – auf inzwischen kaum mehr als 181 000 Soldaten. In der Koalition gibt es daher Differenzen über eine zügige Rückkehr zur Wehrpflicht, die 2011 ausgesetzt wurde. Unionsfraktionschef Jens Spahn (CDU) plädiert dafür, die Voraussetzungen für einen etwaigen Pflichtdienst vorsorglich jetzt schon zu schaffen. Die SPD will das nicht.
Juri Auel
Klingbeil wirbt für Gesetz gegen Wohnungsmangel
Vizekanzler und Finanzminister Lars Klingbeil setzt hohe Erwartungen in das Gesetz zur Beschleunigung des Wohnungsbaus, das an diesem Mittwoch im Bundeskabinett gebilligt werden soll. „Damit sorgen wir dafür, dass mehr und schneller gebaut werden kann. Das hilft gegen den Mangel von bezahlbarem Wohnraum“, sagte der SPD-Chef den Partnerzeitungen der Neuen Berliner Redaktionsgesellschaft.
Wohnen sei eine der großen sozialen Fragen unserer Zeit, sagte Klingbeil zum Entwurf von Bauministerin Verena Hubertz (SPD). „Junge Menschen können sich heute oft nicht mehr das eigene Haus leisten, und für manche ist es schon wahnsinnig schwer, eine Wohnung zur Miete zu finden.“ Die SPD-geführte Vorgängerregierung hatte 400 000 neue Wohnungen in Deutschland pro Jahr versprochen, das Ziel aber nie erreicht. Mehr als 215 000 Baugenehmigungen gab es im vergangenen Jahr.
Der Wohnungsbau in Deutschland steckt unter anderem angesichts hoher Baukosten und gestiegener Zinsen in der Krise. Zugleich fehlen Fachkräfte im Baugewerbe. Damit mehr und schneller gebaut wird, müssten auch einige Vorschriften weg, so Klingbeil weiter. Hubertz habe dazu ein gutes Gesetzespaket vorgelegt. „Als Finanzminister unterstütze ich, indem wir die Investitionen in den Bau von Wohnungen deutlich erhöhen.“
Mit dem sogenannten „Bau-Turbo“ sollen die Kommunen die Möglichkeit erhalten, Genehmigungsverfahren zu straffen, indem sie von Bebauungsplänen abweichen können. „So kann schneller gebaut, nachverdichtet oder aufgestockt werden“, erläutert das Bauministerium. Mietwohnungen sollen zudem weiter unter einen Schutz vor Umwandlung in Eigentum fallen.
Zur Miete Wohnen wird in deutschen Großstädten trotz Mietpreisbremse immer teurer. Einer Auswertung des Bauministeriums zufolge stiegen die Angebotsmieten in den 14 größten kreisfreien Städten seit 2015 durchschnittlich um fast 50 Prozent. Am stärksten betroffen ist demnach Berlin, wo die Neumieten mehr als verdoppelt wurden.
Lesen Sie dazu mit SZ Plus:
Wohnen sei eine der großen sozialen Fragen unserer Zeit, sagte Klingbeil zum Entwurf von Bauministerin Verena Hubertz (SPD). „Junge Menschen können sich heute oft nicht mehr das eigene Haus leisten, und für manche ist es schon wahnsinnig schwer, eine Wohnung zur Miete zu finden.“ Die SPD-geführte Vorgängerregierung hatte 400 000 neue Wohnungen in Deutschland pro Jahr versprochen, das Ziel aber nie erreicht. Mehr als 215 000 Baugenehmigungen gab es im vergangenen Jahr.
Der Wohnungsbau in Deutschland steckt unter anderem angesichts hoher Baukosten und gestiegener Zinsen in der Krise. Zugleich fehlen Fachkräfte im Baugewerbe. Damit mehr und schneller gebaut wird, müssten auch einige Vorschriften weg, so Klingbeil weiter. Hubertz habe dazu ein gutes Gesetzespaket vorgelegt. „Als Finanzminister unterstütze ich, indem wir die Investitionen in den Bau von Wohnungen deutlich erhöhen.“
Mit dem sogenannten „Bau-Turbo“ sollen die Kommunen die Möglichkeit erhalten, Genehmigungsverfahren zu straffen, indem sie von Bebauungsplänen abweichen können. „So kann schneller gebaut, nachverdichtet oder aufgestockt werden“, erläutert das Bauministerium. Mietwohnungen sollen zudem weiter unter einen Schutz vor Umwandlung in Eigentum fallen.
Zur Miete Wohnen wird in deutschen Großstädten trotz Mietpreisbremse immer teurer. Einer Auswertung des Bauministeriums zufolge stiegen die Angebotsmieten in den 14 größten kreisfreien Städten seit 2015 durchschnittlich um fast 50 Prozent. Am stärksten betroffen ist demnach Berlin, wo die Neumieten mehr als verdoppelt wurden.
Lesen Sie dazu mit SZ Plus:
Dimitri Taube
Hilfsorganisationen beklagen Kürzung der Entwicklungshilfe
Die Welthungerhilfe und die Kinderrechtsorganisation Terre des Hommes kritisieren die Kürzung der Mittel für humanitäre Hilfe und Bekämpfung von Armut und Hunger scharf. Im vergangenen Jahr habe Deutschland erstmals seit fünf Jahren das international vereinbarte Ziel verfehlt, 0,7 Prozent des Bruttoinlandsprodukts für Entwicklungsleistungen bereitzustellen, beklagten Vertreter beider Organisationen. Sie stellten in Berlin den Bericht „Kompass 2025 – Zur Wirklichkeit der deutschen Entwicklungspolitik“ vor.
Joshua Hofert, Vorstandssprecher von Terre des Hommes, wies darauf hin, dass im kommenden Bundeshaushalt noch weniger Mittel für Entwicklungszusammenarbeit und humanitäre Hilfe zur Verfügung stehen sollen: „Das wäre ein fataler Schritt für Millionen von Kindern und Familien, deren Überleben von medizinischer Versorgung oder von Zugang zu Nahrungsmitteln abhängt.“
Die Unterernährung von Kindern steige schon jetzt deutlich. Kinderheiraten und die Rekrutierung von Kindern durch kriminelle Organisationen nähmen zu, sagte Hofert. Fast 500 Millionen Jungen und Mädchen erlebten täglich die Folgen von Kriegen und bewaffneten Konflikten.
Mathias Mogge, Generalsekretär der Welthungerhilfe, beklagte, im Koalitionsvertrag fehle ein deutliches Bekenntnis zur Unterstützung der ärmsten Länder wie Afghanistan, Burundi oder Liberia. Mogge forderte, Deutschland sollte die neuen Initiativen der Afrikanischen Union zur Unterstützung und Umgestaltung des Ernährungssystems aktiv unterstützen und finanzielle Mittel dafür bereitstellen.
Joshua Hofert, Vorstandssprecher von Terre des Hommes, wies darauf hin, dass im kommenden Bundeshaushalt noch weniger Mittel für Entwicklungszusammenarbeit und humanitäre Hilfe zur Verfügung stehen sollen: „Das wäre ein fataler Schritt für Millionen von Kindern und Familien, deren Überleben von medizinischer Versorgung oder von Zugang zu Nahrungsmitteln abhängt.“
Die Unterernährung von Kindern steige schon jetzt deutlich. Kinderheiraten und die Rekrutierung von Kindern durch kriminelle Organisationen nähmen zu, sagte Hofert. Fast 500 Millionen Jungen und Mädchen erlebten täglich die Folgen von Kriegen und bewaffneten Konflikten.
Mathias Mogge, Generalsekretär der Welthungerhilfe, beklagte, im Koalitionsvertrag fehle ein deutliches Bekenntnis zur Unterstützung der ärmsten Länder wie Afghanistan, Burundi oder Liberia. Mogge forderte, Deutschland sollte die neuen Initiativen der Afrikanischen Union zur Unterstützung und Umgestaltung des Ernährungssystems aktiv unterstützen und finanzielle Mittel dafür bereitstellen.