Rekordzahl von Flüchtlingen in Kroatien
Noch nie haben so viele Flüchtlinge an einem Tag Kroatien erreicht. Wie ein Sprecher des Innenministeriums erklärte, kamen am Samstag 11 500 Menschen vom benachbarten Serbien aus ins Land.
Seit Ungarn seine Grenze zu Serbien Mitte September geschlossen hat, nutzen Migranten auf dem Weg nach Westeuropa die Route über Kroatien, um in Länder wie Deutschland oder Schweden zu gelangen. Der Polizei zufolge durchquerten seitdem fast 250 000 Menschen Kroatien. Auf ihrem Weg hatte den Migranten zuletzt das zunehmend kalte und nasse Herbstwetter zugesetzt.
EU-Sondergipfel zur Flüchtlingspolitik
Angesichts dieser Lage versucht die EU, das Chaos auf der sogenannten Balkanroute zu beenden. Auf einem Sondertreffen in Brüssel wollen sich die betroffenen Staaten am Sonntagnachmittag mit der EU-Kommission auf ein geordnetes Verfahren zur Registrierung und Versorgung der Flüchtlinge und Migranten verständigen.
Die Länder wollen konkrete Hilfen für Balkanländer wie Slowenien, Kroatien, Mazedonien und Serbien verabreden, damit diese den täglichen, oft schwankenden Zustrom von mehreren tausend Menschen aus Syrien, dem Irak, aber immer stärker auch aus Afghanistan oder Pakistan bewältigen können.
Zugleich soll Druck auf die griechische Regierung ausgeübt werden, als EU-Staat mit einer Schengen-Außengrenze ausreichend große Aufnahme- und Registrierkapazitäten zu schaffen. In den sogenannten Hotspots, für die das Land von den EU-Partnern Personal, Geld und Material erhalten wird, soll auch entschieden werden, welche Migranten wieder in ihre Heimat abgeschoben werden sollen, weil sie keine Aussicht auf den Schutz als Asylbewerber oder Bürgerkriegsflüchtling haben.