Süddeutsche Zeitung

Bahnhof Grunewald:Gedenken an Deportationen von Juden

An den Beginn der nationalsozialistischen Deportationen von Juden aus Berlin ist am Sonntag erinnert worden. Der Vorsitzende der Ständigen Konferenz der NS-Gedenkorte im Berliner Raum, Axel Drecoll, sagte am Mahnmal "Gleis 17" am Bahnhof Berlin-Grunewald, zum würdigen Andenken der Opfer gehöre die kritische Beschäftigung mit der Vergangenheit wie mit der Gegenwart. Dazu zähle auch, sich heute mit aller Entschiedenheit Antisemitismus entgegenzustellen. Am 18. Oktober 1941 verließ der erste sogenannte Osttransport den Bahnhof in Richtung Litzmannstadt, heute Lodz. In dem Zug waren mehr als 1000 jüdische Kinder, Frauen und Männer. Insgesamt wurden in der NS-Zeit mehr als 50 000 Berliner Juden ermordet. Das Denkmal "Gleis 17" wurde von der Deutschen Bahn 1998 zur Erinnerung an die Rolle der Reichsbahn im Dritten Reich errichtet.

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SZ vom 19.10.2020 / epd
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