Der Verbraucherzentrale Bundesverband (vzbv) hat wegen der Probleme mit überhitzten ICE-Zügen Strafanzeige gegen Bahnchef Rüdiger Grube und den Konzernvorstand gestellt. Es gehe um den Verdacht der fahrlässigen Körperverletzung, sagte ein Sprecher am Donnerstag in Berlin.
Der Verband sieht neben den nicht funktionierenden Klimaanlagen auch in der Informationspolitik des Konzerns eine Gefährdung für die Fahrgäste. "Es muss geklärt werden, ob es in Zusammenhang mit dem Ausfall von ICE-Klimaanlagen Defizite bei der Information der Fahrgäste gegeben hat", sagte vzbv-Vorstand Gerd Billen. Manche Familie wäre vielleicht nicht eingestiegen, wenn sie von nicht funktionierenden Anlagen gewusst hätte, sagte Billen. Die Anzeige sei bei der Staatsanwaltschaft Berlin erstattet worden. Auch in Nordrhein-Westfalen hatte es schon Anzeigen gegeben.
Die Bahn hofft unterdessen, das Problem nun in den Griff zu bekommen. Das Unternehmen geht davon aus, dass die Ausfälle nicht durch Wartungsmängel verursacht wurden, sondern durch eine falsche Einstellung der Geräte. Das legen Aussagen nahe, die Bahn-Chef Rüdiger Grube am Donnerstag im Verkehrsausschuss des Bundestags machte. "Wir haben in den letzten sechs Tagen eine deutliche Stabilisierung gehabt", sagte Grube. Bis auf zwei Ausnahmen hätten die Klimaanlagen wieder gearbeitet.