AustralienPremier Albanese gewinnt Parlamentswahl

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Unterstützer von Australiens Premierminister Anthony Albanese auf einer Wahlveranstaltung der Labor-Partei.
Unterstützer von Australiens Premierminister Anthony Albanese auf einer Wahlveranstaltung der Labor-Partei. (Foto: Hollie Adams/REUTERS)

In Australien zeichnet sich ein Sieg der amtierenden Labor Party von Anthony Albanese ab. Sein Herausforderer war auch wegen seiner inhaltlichen Nähe zu Donald Trump ins Trudeln geraten.

Bei der Parlamentswahl in Australien zeichnet sich ein klarer Sieg für die amtierende sozialdemokratische Labor Party von Premier Anthony Albanese ab. Der 62-Jährige wäre damit der erste Regierungschef seit mehr als 20 Jahren, der eine zweite Amtszeit antreten kann. Mehrere australische Medien meldeten am Samstag übereinstimmend einen Sieg der Mitte-Links-Partei Labor.

Der australische Sender ABC zeigte Bilder von lautstark jubelnden Labor-Anhängern in der roten Parteifarbe. Denn bereits wenige Stunden nach Schließung der Wahllokale war nach Berechnungen verschiedener Medien klar, dass die Partei auf die 76 Sitze kommt, die für eine absolute Mehrheit im 150-köpfigen Unterhaus nötig sind.

In den Umfragen vor der Wahl lag Albanese zuletzt vor seinem Herausforderer Peter Dutton, der eine rechtskonservative Koalition aus Liberalen und Nationalen anführte. Der frühere Innen- und Verteidigungsminister Dutton war im Wahlkampf wegen umstrittener Aussagen und seiner offensichtlichen Nähe zur Politik von US-Präsident Trump ins Trudeln geraten.

Parallelen zu Kanada

Australische Medien zogen Parallelen zu Kanada, wo die Konservativen die Wahl vor wenigen Tagen aus ähnlichen Gründen ebenfalls verloren hatten. Dutton hatte unter anderem angekündigt, mehr als 40 000 Staatsbedienstete zu entlassen und mobiles Arbeiten für öffentliche Angestellte zu verbieten. Später rückte er wegen zunehmender Kritik von diesen Positionen wieder ab.

Auch sein Vorhaben, in Australien die ersten Atomkraftwerke auf dem Kontinent bauen zu lassen, entpuppte sich als Eigentor. Überraschend verlor der 54-Jährige sogar seinen eigenen Sitz in Dixon in Queensland, den er seit 20 Jahren innehatte.„Wir haben keinen guten Wahlkampf gemacht, das ist heute Abend offensichtlich“, sagte Dutton vor Parteimitgliedern. „Dafür übernehme ich die volle Verantwortung.“

Australien habe sich in einer Zeit globaler Unsicherheit für Optimismus und Entschlossenheit entschieden, sagte Wahlsieger Anthony Albanese auf einer Wahlfeier. „Es bedeutet so viel, dass die Menschen in Australien in diesen unsicheren Zeiten erneut ihr Vertrauen in die Labor Party gesetzt haben.“

Insgesamt waren 18 Millionen Menschen wahlberechtigt. Neben Labor sowie dem konservativen Liberal-National-Bündnis hatten sich auch zahlreiche unabhängige Kandidaten und kleinere Parteien zur Wahl gestellt. In Down Under herrscht Wahlpflicht. Der Wahlkommission zufolge hatten mehr als acht Millionen Australier schon im Vorfeld entweder per Briefwahl oder per frühzeitiger Stimmabgabe abgestimmt. Zentrales Wahlkampfthema waren die hohen Lebenshaltungskosten.

© SZ/dpa/Reuters/cvei - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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