Politik:Nach dem Präsidentenpalast ins Gefängnis

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"Ich habe sofort gewarnt, dass ich Widerstand leisten werde", sagte der kirgisische Ex-Präsident Almasbek Atambajew. (Foto: imago/ITAR-TASS)

Eben noch an der Macht, jetzt auf der Anklagebank: In ehemaligen Sowjetrepubliken und in Lateinamerika häufen sich Prozesse gegen Ex-Staatsoberhäupter. Warum geräuschlose Machtwechsel dort selten sind.

Von Frank Nienhuysen, München

Auch angeklagte Ex-Präsidenten haben ein Recht auf Verteidigung - aber so rabiat? Almasbek Atambajew verteidigte sich mit einer geladenen Waffe. Mit tausend Anhängern hatte er sich im vorigen August auf einem kirgisischen Dorfgrundstück verschanzt. Als die Nacht anbrach und Spezialbeamte das Haus stürmten, feuerte der ehemalige Staatschef um sich. Anderntags dachte er offenbar, die Schlacht sei gewonnen; im blütenweißen Hemd gab er draußen vor seiner Festung eine Pressekonferenz und sagte: "Ich habe sofort gewarnt, dass ich Widerstand leisten werde." Dann rückten tausend Polizisten an und nahmen Atambajew fest.

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