Diplomatische Gesten:Bemühte Freundschaft

Polnischer Präsident Duda zu Besuch in Berlin

Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier (rechts) und der polnische Präsident Andrzej Duda.

(Foto: Bernd von Jutrczenka/dpa)

Bundespräsident Steinmeier trifft seinen polnischen Kollegen Duda. Sie sind sich einig, dass man sich nicht einig ist - über eine Pipeline und die Justiz.

Von Daniel Brössler, Berlin

Es wird gleich noch sehr viel mehr gesagt werden, aber in diesem einen Satz, den Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier fast an den Anfang seiner Pressekonferenz mit dem polnischen Präsidenten Andrzej Duda stellt, steckt eigentlich schon alles drin: "Angesichts der wechselvollen deutsch-polnischen Geschichte freue ich mich besonders, dass Deutsche und Polen heute ein so enges Verhältnis pflegen, das auch Meinungsverschiedenheiten aushält." Das ist die Schutzklausel, die den Verdacht verscheuchen soll, dass die Liste der Meinungsverschiedenheiten mittlerweile zu lang ist, als dass noch von Freundschaft die Rede sein kann. Und die soll trotz allem gefeiert werden beim vierten Besuch Dudas in Berlin. Steinmeier hat geladen, um den 100. Jahrestag der Wiedererlangung der polnischen Unabhängigkeit zu würdigen. "Uns verbindet viel mehr als uns trennt", betont er. Duda weiß die Geste zu schätzen. "Ich freue mich, dass sich die Zusammenarbeit unserer beider Länder vertieft, vor allem die wirtschaftliche", sagt er.

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