Außenansicht:Der Preis des Friedens

Außenansicht: Kai Ambos, 50, ist Professor für internationales Strafrecht an der Universität Göttingen und Richter am Landgericht.

Kai Ambos, 50, ist Professor für internationales Strafrecht an der Universität Göttingen und Richter am Landgericht.

(Foto: oH)

Kolumbien verzichtet auf Strafverfolgung, um die Farc-Guerilla zur Versöhnung zu bewegen. Das ist legitim und klug.

Von Kai Ambos

Wenn langjährige Kriegsgegner so weit sind, sich endlich die Hand zu reichen, dann ist das Recht oft das letzte Hindernis. Es sind Juristen und Menschenrechtsverteidiger, die dann laut verlangen, dass die Verbrechen der Vergangenheit rückhaltlos aufgeklärt und geahndet werden; dass die zahllosen Opfer nicht vergessen werden; dass der künftige Frieden auf Recht aufgebaut wird und nicht auf bequemem Vergessen. Strafe müsse sein, so heißt es dann, weil Leichen im Keller, wie es der Berliner Menschenrechtsanwalt Wolfgang Kaleck einmal treffend formuliert hat, sonst irgendwann anfangen zu stinken und das ganze Haus zu vergiften. Selbst dann, wenn die Einigung auf einen Friedensdeal dadurch schwieriger wird.

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