Ausschreitungen in Südafrika:Polizei nimmt fast 300 Menschen fest

Nach den fremdenfeindlichen Attacken in Südafrika ist die Zahl der Verhaftungen weiter angestiegen. Aus Angst vor weiteren Übergriffen verbrachten Hunderte Ausländer die Nacht auf Polizeiwachen.

Im Zuge der fremdenfeindlichen Ausschreitungen in Johannesburg hat die südafrikanische Polizei bislang fast 300 Menschen festgenommen. Im Süden der Stadt seien am späten Montagabend drei Menschen verletzt und 40 in Gewahrsam genommen worden, sagte der örtliche Polizeisprecher Govindsamy Mariemuthoo.

Damit stieg die Zahl der Festgenommenen den Angaben zufolge auf 297. Laut Mariemuthoo verbrachten Hunderte Flüchtlinge, vor allem aus Simbabwe, aus Angst vor Übergriffen die Nacht auf Polizeiwachen in der Region. Bei einer regelrechten Jagd auf Ausländer waren mehr als 20 Menschen getötet worden.

Seit dem Beginn der Gewalt in den Armenvierteln von Johannesburg vor einer Woche sind Tausende Menschen auf der Flucht. Viele Südafrikaner geben den Einwanderern Schuld an der hohen Kriminalitätsrate und der hohen Arbeitslosigkeit in dem Land. In Richtung Südafrika haben Schätzungen zufolge rund drei Millionen Simbabwer ihr Land wegen der dortigen politischen Gewalt, Arbeitslosigkeit und Inflation verlassen.

Das Land befürchtet wegen der Gewaltwelle gegen Ausländer Einbrüche in der Tourismusbranche. Besonders Afrikaner, die das Land zunehmend als Reiseziel entdeckten, könnten durch Fernseh- und Radioberichte über die Gewaltakte abgeschreckt werden, sagte Tourismusminister Marthinus van Schalkwyk. "Wir sind ziemlich besorgt über die Auswirkungen dieser Übergriffe."

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