G-20-Gipfel in Toronto:Randalierer setzen Polizeiautos in Brand

Tausende demonstrierten beim G-20-Gipfel in Toronto friedlich - doch dann setzte sich eine Gruppe Gewaltbereiter ab und randalierte. Mindestens 130 Personen wurden festgenommen.

Bei Protesten gegen den G-20-Gipfel ist es am Samstag in Toronto zu Ausschreitungen gekommen. Maskierte Demonstranten zündeten Polizeiautos an und warfen Schaufenster ein. Mindestens ein Geschäft wurde geplündert. Auch Fahrzeuge von Medienkonzernen kamen zu Schaden. Mindestens 130 Personen wurden festgenommen. Die Polizei ging mit Tränengas vor.

Proteste beim G8-/G20-Gipfel in Toronto, dpa

Brennende Polizeiautos in Toronto: Nachdem zunächst Tausende friedlich gegen den Gipfel der 20 größten Industrie- und Schwellenländer protestiert hatten, eskaliert die Situation, als sich Dutzende Gewaltbereite absetzen.

(Foto: dpa)

"Wir haben noch nie so viel mutwillige Kriminalität, Vandalismus und Zerstörung auf unseren Straßen gesehen", sagte der Polizeichef von Toronto, Bill Blair. Auch der Meinungsfreiheit seien Grenzen gesetzt, sobald die Rechte und Sicherheit anderer gefährdet würden, fügte er hinzu. Er räumte ein, dass die Polizei Schwierigkeiten hatte, die Situation unter Kontrolle zu bekommen.

Zunächst friedliche Proteste

Der Bürgermeister von Toronto, David Miller, verurteilte die Gewalt. Er betonte aber auch, dass diese einer kleinen Gruppe zugeordnet werden könne. Tausende protestierten zunächst friedlich gegen den Gipfel der 20 größten Industrie- und Schwellenländer, bevor sich ein paar Dutzend Gewaltbereite absetzten.

Berittene Polizisten versuchten, die Gruppe in einem Park einzukesseln. Einem Reporter zufolge gingen die Beamten auch mit Plastikgeschossen gegen einzelne Demonstranten vor.

Der G-20-Gipfel hat am diesem Samstagabend in Toronto begonnen. Bei dem Treffen sollen vor allem die Finanzmarktregulierung und eine nachhaltige Wachstumspolitik diskutiert werden. Zuvor hatte die kleinere Gruppe der acht führenden Industriestaaten (G8) - USA, Kanada, Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Italien, Japan und Russland - darüber beraten. Für die Sicherheit beider Gipfel gibt Kanada knapp eine Milliarde Dollar aus.

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