Berichte von Holocaust-Überlebenden:Über Leben in Auschwitz

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Luigi Toscano, 47, hat seit 2014 über 400 Holocaust-Überlebende in Deutschland, den USA, Österreich, der Ukraine, Russland, Israel, den Niederlanden und Weißrussland fotografiert.

(Foto: Luigi Toscano)

Das Grauen des KZ bleibt für viele Menschen abstrakt. Dabei war der Alltag schrecklich real. Die Häftlinge stritten, liebten, beteten und träumten von der Freiheit - inmitten der Hölle der Vernichtung.

Von Nikolaus Wachsmann

"Lieber Leser, ich schreibe diese Worte in Augenblicken meiner größten Verzweiflung." So beginnt ein Text von Salmen Gradowski, verfasst im Frühjahr 1944 in Auschwitz-Birkenau und nach der Befreiung unweit der zerstörten Krematorien in einer Blechbüchse entdeckt. Gradowski war 1942 in das Konzentrations- und Vernichtungslager verschleppt worden. Seine Frau Sonja, seine Mutter und zwei Schwestern werden sofort nach der Ankunft vergast. Gradowski gehört zu der viel kleineren, zur Zwangsarbeit selektierten Gruppe, und schon bald schickt ihn die SS in das gefürchtete Sonderkommando: Häftlinge, die Hilfsarbeiten beim Massenmord an anderen Gefangenen zu verrichten haben.

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