Aukus:Australien bekommt atomar angetriebene U-Boote

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US-Präsident Joe Biden mit dem australischen Ministerpräsidenten Anthony Albanese (l.) und dem britischen Premierminister Rishi Sunak (r.) am Montag in San Diego. (Foto: Stefan Rousseau/AP)

Im kalifornischen San Diego treffen sich US-Präsident Biden, der britische Premier Sunak und Australiens Ministerpräsident Albanese zu Aukus-Gesprächen. China kritisiert das Bündnis als "atomare Aufrüstung".

Die australische Marine soll mit Atom-U-Booten ausgerüstet werden und damit ein Gegengewicht gegen den wachsenden Einfluss Chinas im Indopazifik aufbauen. US-Präsident Joe Biden sagte am Montag in San Diego während eines Spitzentreffens mit dem australischen Ministerpräsidenten Anthony Albanese und dem britischen Premierminister Rishi Sunak, die U-Boot-Pläne im Rahmen des Aukus-Pakts zwischen den drei Ländern seien Verpflichtung für eine freie und offene indopazifische Region. "Ich sehe das, was wir tun, nicht als eine Herausforderung für irgendjemanden."

Biden betonte, die geplanten U-Boote seien lediglich atomar angetrieben. "Die Boote werden nie Atomwaffen haben." Alle drei Länder wollen zusammen einen neuen U-Boot-Typ der Klasse SSN-Aukus entwickeln. Geplant ist ein britischer Entwurf mit "Spitzentechnologien" aus den USA. Gebaut werden sollen die Boote in Großbritannien und Australien. Ein Vertreter des australischen Verteidigungsministeriums erklärte der Nachrichtenagentur Reuters, das Projekt werde bis 2055 bis zu 245 Milliarden Dollar kosten.

Das erste australische SSN-Aukus soll 2042 ausgeliefert werden. Alle drei Jahre soll ein weiteres vom Stapel laufen, bis die Flotte acht Boote umfasst. "Der Umfang, die Komplexität und die wirtschaftliche Bedeutung der Investition sind vergleichbar mit dem Aufbau der australischen Automobilindustrie in der Nachkriegszeit", erklärte Albanese. Die neuen U-Boote werden im Bundesstaat Südaustralien gebaut, während ein Marinestützpunkt in Perth, der als Basis dienen soll, modernisiert wird.

China verurteilt Aukus als "atomare Aufrüstung"

Im Rahmen der Vereinbarung soll Australien Anfang der 2030er Jahre drei atomgetriebene US-U-Boote der Virginia-Klasse kaufen. Für zwei weitere U-Boote diesen Typs gelte eine Kaufoption. Der nationale Sicherheitsberater der USA, Jake Sullivan, hatte vor dem Treffen von Biden, Sunak und Albanese erklärt, der Kauf der US-Boote sei beschlossen. China hat Aukus als atomare Aufrüstung verurteilt.

Vor Reportern wies Sullivan die Bedenken Chinas zurück und verwies auf Pekings militärische Aufrüstung, zu der auch atomgetriebene U-Boote gehören. "Wir haben mit ihnen über Aukus gesprochen und sie um weitere Informationen über ihre Absichten gebeten", sagte Sullivan. Auch Australien habe China ein Briefing über den U-Boot-Deal angeboten, habe aber keine Kenntnis über eine Antwort Pekings, erklärte der australische Verteidigungsminister Richard Marles.

Sullivan sagte am Montag, man rechne "irgendwann in nächster Zeit" mit einem Gespräch zwischen US-Präsident Joe Biden und Chinas Staatschef Xi Jinping. "Ich kann Ihnen kein Datum nennen, weil kein Datum festgelegt ist", sagte Sullivan vor Reportern. Biden habe aber signalisiert, dass er zu einem Telefonat mit Xi bereit sei, sobald die chinesische Führung die Tagung des Volkskongresses hinter sich habe. Biden selbst äußerte sich am Montag in San Diego nur knapp dazu. Auf die Frage von Reportern, ob er plane, mit Xi zu sprechen, sagte der US-Präsident: "Ja." Auf die Frage, ob er sagen könne, wann, entgegnete er: "Nein."

© SZ/Reuters/dpa/laug - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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