Süddeutsche Zeitung

Aufstände in Libyen:Angst vor dem Gegenangriff

Libyens Hauptstadt Tripolis wird von regierungstreuen Truppen kontrolliert, in anderen Städten im Westen, die die Aufständischen übernommen haben, wartet man auf den Gegenangriff der Gaddafi-Anhänger.

Ein Aufständischer beobachtet bei Nalut die Hauptstraße, die die Stadt im Südwesten mit der Hauptstadt Tripolis verbindet. Nalut steht unter der Kontrolle der Gaddafi-Gegner.

Allerdings rechnen die Rebellen, die Checkpoints vor Nalut errichtet haben, mit einem Angriff regimetreuer Soldaten.

Soldaten des Diktators Mummar al-Gaddafi haben einen Checkpoint auf der Straße zwischen der Hauptstadt Tripolis und der Stadt Sawija errichtet. Die Hauptstadt ist noch fest in der Hand der regierungstreuen Truppen, Sawija wird von den Aufständischen kontrolliert. Dort befürchtet man, ...

... einen Angriff der Anhänger von "Bruder Führer". Zur Opposition übergelaufene Soldaten und bewaffnete Zivilisten bereiten sich in Sawija - unter anderem mit schwerem Gerät - darauf vor. Die Stadt liegt nur etwa 50 Kilometer von Tripolis entfernt.

Abtrünnige Soldaten an einem Luftabwehrgeschütz auf dem zentralen Platz in Sawija. Angeblich ist die Stadt bereits von Regierungstruppen umzingelt.

Nicht nur Soldaten und Polizisten stehen weiterhin auf Gaddafis Seite. Auch zivile Anhänger des Machthabers sammeln sich auf den Straßen um Sawija.

Wem die Loyalität dieses Mannes gehört, ist klar. Er demonstriert auf der Hauptstraße in Surman, westlich von Sawija. Anhänger Gaddafis befinden sich demnach sowohl im Osten als auch im Westen der von Aufständischen kontrollierten Küstenstadt Sawija.

Wie viele Menschen wie diese Demonstranten in der Stadt Surman dem Machthaber nach 42 Jahren Diktatur weiter die Treue halten, ist unklar.

Ein Aufständischer winkt in Sawija ausländische Journalisten heran und zeigt das Siegeszeichen. Ob Gaddafis Gegner die Stadt gegen die Anhänger des Diktators werden halten können, ist fraglich.

Ein weiterer Gaddafi-Anhänger in Surman. Der Zorn auf die jeweils andere Seite ist groß in dem nordafrikanischen Land.

Aufständische an einem Checkpoint in der Stadt Ajdabija südwestlich von Bengasi. Die Städte im Osten Libyens werden von den Rebellen kontrolliert. Doch niemand weiß, wie viele Soldaten und Polizisten dem 68-jährigen Machthaber noch die Treue halten.

Die Aufständischen sammeln sich an einem Checkpoint in Ajdabija, da sie einen Gegenangriff der Gaddafi-Anhänger befürchten.

Den Fotografen demonstrieren die Rebellen ihre Bereitschaft, bis aufs Messer gegen die erwarteten Regierungstruppen zu kämpfen.

Auch in Bengasi, der zweitgrößten Stadt Libyens, kommt es immer noch zu Auseinandersetzungen zwischen Gegnern und Anhängern Gaddafis. In der Stadt hat sich eine Übergangsregierung organisiert.

Zur Opposition übergelaufene Soldaten bringen Aufständischen in Bengasi den Gebrauch von Waffen bei.

Ein Mitglied der Anti-Gaddafi-Miliz löst im Hafen von Bengasi eines der Taue der HMS Cumberland. Das Schiff der britischen Navy hat zuvor Briten und weitere Europäer an Bord genommen, die das Land verlassen wollen.

"Braucht ihr Geld? Gut, ich zahle jedem 1000 Dinar!" Hätte Muammar al-Gaddafi noch Macht in Bengasi, so wäre der Auftritt dieses Komikers, der den Diktator als Verrückten spielt, nicht möglich gewesen.

Eine Ölraffinerie in Marsa Brega an der Küste wird von Aufständischen bewacht. Die Oppositon hat beteuert, dass die Ölanlagen im Osten Libyens, die unter ihrer Kontrolle sind, nicht in Gefahr seien.

Gegner Gaddafis kontrollieren Autos auf dem Weg in die Stadt Shahad. In den vergangenen Tagen sind immer mehr Städte in der östlichen Hälfte des Landes in die Hand der Aufständischen gefallen. Muammar al-Gaddafi kommentierte das in einem Interview mit den Worten: "Es gibt derzeit keine Zwischenfälle, in Libyen herrscht vollständige Ruhe."

Viele Hinweise sprechen dafür, dass Gaddafi ausländische Söldner angeworben hat, die nun gegen die Aufständischen kämpfen. Diese Verdächtigen wurden an einer Straßensperre in der Nähe der ostlibyschen Stadt Marj festgenommen.

Angeblich handelt es sich um Söldner aus Libyens Nachbarland Tschad.

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