Terrorangst zum 9/11-Jahrestag:Tote und Verletzte bei Selbstmordanschlag auf Nato-Basis

Die Taliban machen ihre Drohung offenbar wahr: Kurz vor dem Jahrestag der Terroranschläge vom 11. September haben sie einen Selbstmordanschlag auf Nato-Soldaten in Afghanistan verübt. Mindestens drei Menschen kamen dabei ums Leben. In Schweden hat die Polizei vier Terrorverdächtige festgenommen und eine Ausstellungshalle evakuiert.

Bei einem Selbstmordanschlag der Taliban auf einen Außenposten der Internationalen Schutztruppe Isaf sind mindestens drei Afghanen getötet worden. Die Nachrichtenagentur AFP berichtet außerdem von 89 Verletzten, darunter auch ausländische Soldaten. Keine der Verletzungen sei aber "unmittelbar lebensbedrohlich", teilte die Isaf am Sonntag mit. Zu dem Anschlag sei es am Samstag gekommen, einen Tag vor dem Jahrestag der Terrorangriffe vom 11. September 2001.

Der Sprengstoff war den Angaben zufolge in einem Lastwagen versteckt, der Holz geladen hatte. Der Fahrer habe den Sprengsatz vor dem Eingang des Außenpostens in der zentralafghanischen Provinz Wardak gezündet. Die Detonation habe den Eingang zu dem Außenposten beschädigt. Die Wucht der Explosion sei größtenteils durch Schutzwälle abgefangen worden.

Auf ihrer Internetseite bekannten sich die Taliban zu dem Anschlag. Bereits zuvor hatten sie in einer auch auf Englisch verbreiteten Stellungnahme zum 11. September 2001 den USA und ihren Verbündeten vorgeworfen, die Terroranschläge als Vorwand für den Einmarsch in Afghanistan genutzt zu haben.

Auch in Europa befürchten Behörden Anschläge im Zusammenhang mit dem Jahrestag. Schwedens Polizei nahm in in der Nacht zum Sonntag vier Terrorverdächtige in Göteborg fest.

Wegen Verdachts auf einen möglichen Anschlag wurde zudem eine Kunsthalle geräumt. Der Polizeigeheimdienst Säpo in Stockholm machte keine Angaben zu den Einzelheiten. Eine Sprecherin sagte dem Rundfunksender SR, dass gegen die vier ein "starker Tatverdacht" bestehe.

Bestätigt wurde von der Polizei, dass die Ausstellungshalle Röda Sten in Göteborg, Schwedens zweitgrößter Stadt, gegen Mitternacht auf Behördenanweisung "wegen einer Bedrohung mit ernster Gefahr für Leben und Gesundheit für Menschen sowie von umfassender Zerstörung eines Gebäudes" evakuiert worden sei. Hier waren nach den Medienangaben mehrere hundert Menschen zur Eröffnungsparty der Internationalen Kunstbiennale versammelt. Alle Absperrungen seien am Sonntagmorgen wieder aufgehoben worden, hieß es weiter.

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