Bei einer Bombenserie im Irak hat es zahlreiche Tote und Verletzte gegeben. Wie viele Opfer die Anschläge in Bagdad und anderen Städten genau forderten, ist noch unklar: Übereinstimmenden Angaben verschiedener Nachrichtenagenturen zufolge kamen dabei mehr als zwanzig Menschen ums Leben. Polizei und Krankenhausärzte zählten weit mehr als 100 Verletzte.
Die Anschläge richteten sich sowohl gegen Zivilisten als auch gegen die Polizei. Vor dem internationalen Flughafen von Bagdad explodierte eine Autobombe, kurz darauf schlug am gleichen Ort eine Mörsergranate ein. Bei dem Anschlag, der sich an einer Straßensperre ereignete, wurden nach Berichten lokaler Medien drei Menschen getötet. Zehn weitere erlitten Verletzungen.
In der nördlichen Provinz Salaheddin sprengte sich ein Selbstmordattentäter an einer Straßensperre der Polizei in die Luft. In der Stadt Kirkuk explodierten Autobomben vor einer schiitischen Moschee, vor dem Katasteramt und neben einem Fahrzeug mit kurdischen Kämpfern. Weitere Anschläge ereigneten sich in Al-Hilla und Al-Musajib südlich von Bagdad, wo eine Bombe vor einem Restaurant detonierte, sowie in den nördlich der Hauptstadt gelegenen Städten Bakuba und Tikrit. In der Stadt Mossul wurde eine Angehörige der christlichen Minderheit von Unbekannten erschossen.
Bisher bekannte sich niemand zu den Anschlägen. Sie fallen in eine Zeit erneuter großer Spannungen zwischen sunnitischen und schiitischen Muslimen. Im Irak kämpfen sunnitische Islamisten und der örtliche Al-Qaida-Ableger gegen die schiitisch dominierte Regierung von Nuri al-Maliki.
Zehn Jahre nach dem Sturz des langjährigen Machthabers Saddam Hussein gewinnen die Islamisten von al-Qaida immer mehr an Stärke, besonders in der Wüste im Westen des Landes an der Grenze zu Syrien.
Am Samstag stehen Kommunalwahlen in dem Land an. Die Abstimmung gilt vor der Parlamentswahl im kommenden Jahr als Test, ob sich Maliki gegen Rivalen aus beiden Volksgruppen durchsetzen kann.