Atomwaffenarsenal:Russland und USA rüsten ab

Washington und Moskau haben sich auf ein Abrüstungsabkommen geeinigt, das den ausgelaufenen Start-Vertrag ersetzen soll. Die Zahl der Atomwaffen soll um 25 Prozent verringert werden.

Die USA und Russland haben sich nach auf ein Abrüstungsabkommen geeinigt, mit dem die Zahl der Atomwaffen um 25 Prozent verringert werden soll. Das Abkommen soll den Start-Vertrag von 1991 ersetzen, der im Dezember vergangenen Jahres auslief. Der 1991 unterzeichnete Vertrag gilt als Grundpfeiler der Rüstungskontrolle.

"Mit diesem Abkommen senden die USA und Russland - die beiden weltgrößten Atommächte - ein klares Signal, dass wir führen wollen", sagte US-Präsident Barack Obama vor Journalisten im Weißen Haus. Das Abkommen stehe für zwei zentrale Ziele seiner Präsidentschaft: die atomare Abrüstung und die Verbesserung der amerikanischen Beziehungen zu Russland. "Wenn die USA und Russland effektiv zusammenarbeiten können, ist das im Interesse beider Staaten und der Sicherheit weltweit", sagte Obama.

Obama hatte zuvor in einem Telefonat mit dem russischen Staatschef Dmitrij Medwedjew die letzten offenen Punkte des neuen Vertragswerks geklärt.

Beide Staaten wollen in dem "Neuen Start-Vertrag" eine Beschränkung auf etwa 1550 Atomsprengköpfe festschreiben. Zugelassen werden ferner 700 Trägerraketen oder schwere Bomber. Nach den bisherigen Regelungen müssen die USA und Russland ihre Arsenale bis 2012 auf 1700 bis 2200 Atomsprengköpfe verkleinern.

Die US-Regierungskreise berichteten, Washington habe verhindert, dass die Frage der umstrittenen US-Raketenabwehr in dem Vertrag erwähnt wird. Außerdem hätten die Amerikaner durchgesetzt, dass beide Seiten einander über Raketentests informieren müssten. In dieser Frage hatte sich Russland bisher widerwillig gezeigt, weil es eine neue Generation von Interkontinentalraketen entwickelt. Der Abrüstungsvertrag sieht demnach neue Kontrollmechanismen vor, die weniger umständlich und teuer sein sollen als nach der alten Regelung.

Medien hatten zuvor berichtet, dass Russland und die USA den neuen Abrüstungsvertrag noch vor dem Gipfeltreffen zur Atomsicherheit am 12. und 13. April unterzeichnen wollten. Die Unterhändler beider Seiten ringen seit Monaten um den letzten Schliff für das neue Abkommen zur atomaren Abrüstung.

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