Atomstreit mit Iran:Unterhändler einigen sich auf Atom-Zwischenabkommen

Bei den Verhandlungen über Irans umstrittenes Atomprogramm hat sich die 5+1-Gruppe offenbar alle verbliebenen Streitpunkte gelöst. Die in Genf getroffene Übereinkunft muss nun auf politischer Ebene bestätigt werden.

Iran hat nach eigenen Angaben mit den fünf UN-Vetomächten und Deutschland (P5+1) eine Einigung erzielt, wie das Ende November vereinbarte Interimsabkommen im Atomstreit umgesetzt werden soll. Das sagte Atomunterhändler und Vizeaußenminister Abbas Araghchi laut iranischen Staatsmedien nach Abschluss zweitägiger Verhandlungen mit Vertretern der P5+1 am Freitag in Genf. Die Einigung müsse nun noch von den beteiligten Staaten bestätigt werden; Details gab er nicht bekannt.

Die EU teilte mit, die Stellvertreterin der Außenbeauftragten Catherine Ashton, Helga Schmid, und Araghchi hätten "sehr gute Fortschritte bei allen noch offenen Fragen erzielt". Diese müssten nun von "der politischen Ebene in den Hauptstädten" bestätigt werden.

Die Verhandlungspartner hatten im vergangenen November einen historischen Durchbruch erzielt und vereinbart, dass der Iran im Gegenzug für ein Aussetzen von Sanktionen wichtige Teile seines Atomprogramms für sechs Monate einfriert. Die Vereinbarung soll bis zum 20. Januar in Kraft treten, Details waren bisher noch offen geblieben.

Der Westen verdächtigt die Führung in Teheran, insgeheim an der Entwicklung von Atomwaffen zu arbeiten. Der Iran bestreitet dies und spricht von einer rein zivilen Nutzung der Kernenergie. Das Interimsabkommen soll den Weg für eine endgültige Lösung des Konflikts bereiten.

Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: