Iran scheint sein Atomprogramm massiv ausbauen zu wollen. Wie die Washington Post berichtet, soll das Regime in Teheran versucht haben, 100.000 Spezialmagnete in China zu kaufen, um damit Zentrifugen zu betreiben, die für die Anreicherung von Uran benötigt werden. Die Menge an Magneten würde wiederum ausreichen, um 50.000 Zentrifugen zu betreiben und würde damit die Kapazität des Nuklearprogramms des Landes massiv erhöhen. Bisher besitzt Iran nur rund 10.000 solcher Geräte. Ob die Bestellung, die Iran vor einem Jahr in China aufgegeben haben soll, erfolgreich war, ist jedoch unklar.
Die Enthüllung des angeblichen Deals kommt am selben Tag ans Licht, an dem Gespräche über das Atomprogramm des Landes mit der Internationalen Atomenergiebehöre (IAEA) nach eintätigen Gesprächen in Teheran feststecken. Inspektoren der IAEA wird weiterhin kein Zutritt zu Anlagen in Iran gewährt und es zeichnet sich weiterhin keine Lösung ab. Das sagte der Leiter einer Delegation der IAEA, Herman Nackaerts, nach Gesprächen mit Vertretern der iranischen Führung. Nun sei es an der Zeit zu überlegen, wie die Verhandlungen weitergeführt würden.
Treffen mit IAEA-Inspektoren verläuft erfolglos
Bei dem eintägigen Treffen in Teheran habe man sich auf keinen Zeitplan zur Untersuchung mutmaßlicher Atomwaffenprojekte einigen können, sagte Nackaerts. Auch der Zugang zur umstrittenen Militäranlage Parchin, der im Vorfeld des Besuchs von Iran in Aussicht gestellt wurde, ist den Inspekteuren erneut verwehrt worden. Die seit über einem Jahr laufenden Gespräche blieben bislang erfolglos. Ein Termin für ein neues Treffen sei noch nicht vereinbart worden, sagte Nackaerts.
Vor dem Abflug nach Teheran hatte sich der Chef der Atominspekteure noch vorsichtig optimistisch gezeigt. "Wir werden gute Verhandlungen haben", hatte er gesagt. Allerdings gestand er auch ein, dass es "noch Unterschiede" in den Auffassungen beider Seiten gebe.
Der Westen verdächtigt Iran, heimlich am Bau einer Atombombe zu arbeiten. Teheran weist die Vorwürfe zurück und pocht auf sein Recht der friedlichen Nutzung von Atomenergie. Die internationale Gemeinschaft versucht, den Iran mit Sanktionen gegen seine Wirtschaft zum Einlenken zu bewegen. Als letzte Option haben die USA und Israel aber auch einen Militärangriff auf iranische Atomanlagen nicht ausgeschlossen.
Ahmadinedschad droht Isreal
Irans Präsident Mahmud Ahmadinedschad hat Israel eindringlich vor einem Militärangriff auf Atomanlagen des Landes gewarnt. "Keiner hat den Mut, dem Iran (mit Militärangriffen) zu drohen, aber falls es ein Dummkopf trotzdem wagen würde, sollte er wissen, dass unser Volk die Angreifer im Persischen Golf begraben würde", sagte Ahmadinedschad während einer Rede in der südiranischen Stadt Tscharak. Der Iran besitzt nach den Worten von Ahmadinedschad nukleares Know-how. Deshalb könne das Land im Notfall jederzeit neue Atomanlagen bauen. "Daher werden Drohungen und Sanktionen den Iran nicht davon abhalten, von seinen Rechten abzuweichen", sagte der Präsident in der vom Staatsfernsehen übertragenen Rede.