Süddeutsche Zeitung

Atomprogramm:Iran reagiert verhalten

Iran hat verhalten auf die Forderungen Russlands im Streit um das iranische Atomprogramm reagiert. "Wir warten noch auf weitere Details (aus Moskau)", sagte Außenamtssprecher Said Chatibsadeh am Montag. Er wies Spekulationen zurück, dass Russland mit seinen Forderungen in der Endphase der Atomverhandlungen eine Einigung gefährden wolle. "Die Position Russlands bei den Verhandlungen war bislang stets konstruktiv", so der Sprecher laut Nachrichtenagentur Isna. Hintergrund der Kontroverse sind Aussagen des russischen Außenministers Sergej Lawrow vom Samstag. Der hatte von den USA Garantien gefordert, dass Russland nicht benachteiligt werde, wenn Washington nach der Rückkehr zum Wiener Atomabkommen die Iran-Sanktionen aufhebt. Die aktuellen westlichen Sanktionen wegen des Ukraine-Krieges dürfen nach Worten von Lawrow nicht Moskaus Recht auf freien Handel sowie die wirtschaftliche, militärische und technische Zusammenarbeit mit Iran beeinträchtigen. Seit Monaten vermitteln in Wien China, Deutschland, Frankreich, Großbritannien und Russland, um den Atompakt von 2015 zu retten. Dafür müssten die USA die Sanktionen gegen Teheran aufheben und Iran im Gegenzug die Auflagen wieder einhalten.

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SZ vom 08.03.2022 / dpa
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