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Atomkraft in Japan:Regierung ordnet komplette Stilllegung von Fukushima an

Japans Regierung muss reagieren: Ministerpräsident Shinzo Abe hat die Stilllegung der beiden noch intakten Reaktorblöcke am Atomkraftwerk Fukushima-1 angeordnet. In den havarierten Reaktorblöcken treten immer wieder große Probleme auf, die der Betreiber Tepco nicht in den Griff bekommt.

Die japanische Regierung hat die Stilllegung der letzten beiden Reaktorblöcke am Atomkraftwerk Fukushima angeordnet. Das melden japanische Nachrichtenagenturen unter Berufung auf Ministerpräsident Shinzo Abe.

Die Atomanlage Fukushima I (Daiichi) besteht aus sechs Reaktoren. Vier davon wurden durch einen Tsunami im März 2011 zerstört. Nun sollen die beiden verbliebenen Reaktoren, Nummer 5 und 6, stillgelegt werden. Zugleich forderte Abe nach einem Besuch des Atomkraftwerks den Kraftwerksbetreiber Tepco auf, "das Problem mit dem Wasserleck bis Ende März 2014 zu beheben", über das Radioaktivität in die Umgebung des Kraftwerks gelangt.

Wegen der immer wieder auftretenden Probleme hat die japanische Regierung vor zwei Wochen die Führung bei der Säuberung der zerstörten Anlagen übernommen und Millionenhilfen für den Kampf gegen die gestiegene Strahlenbelastung vor Ort in Aussicht gestellt.

Tepco ist wiederholt in die Kritik geraten. Dem Unternehmen wird vorgeworfen, bei der Bewältigung der Folgen der schlimmsten Atomkatastrophe seit dem GAU im ukrainischen Tschernobyl im Jahr 1986 überfordert zu sein.

Japan setzt offiziell weiter auf Atomenergie, auch wenn der Widerstand gegen Kernkraft in der Bevölkerung wächst und überprüft wird, welcher der 50 Reaktoren die neuen Sicherheitsregeln erfüllt. Erst am Sonntag wurde der letzte stromerzeugende Reaktor Nummer 4 im AKW Oi im Westen des Landes heruntergefahren - zu Routineinspektionen. Derzeit muss Japan wieder ohne Atomstrom auskommen.

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Reuters/AFP/mcs/odg
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