Atomkonflikt mit Teheran:USA verhängen neue Sanktionen gegen Iran

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Im Atomkonflikt mit Iran erhöhen die USA den Druck und frieren die Vermögen von mindestens elf Unternehmen ein. Auch ein österreichischer Geschäftsmann ist von den Sanktionen betroffen.

In der Auseinandersetzung um das mutmaßliche iranische Atomwaffenprogramm haben die USA weitere Sanktionen gegen Teheran verhängt. Das US-Finanzministerium kündigte Restriktionen gegen mindestens elf Unternehmen an, die Geschäftskontakte zum iranischen Verteidigungsministerium, der Revolutionsgarde und einer staatlichen Reederei unterhalten.

"Iran steht unter intensivem, multilateralem Druck und wir werden den Druck weiter erhöhen, solange sich der Iran weigert, auf die wohlbegründeten Sorgen der internationalen Gemeinschaft bezüglich des Atomprogramms einzugehen", sagte der Staatssekretär im US-Finanzministerium, David Cohen. Zudem wurden Strafen gegen einen österreichischen Geschäftsmann und drei Iraner verhängt. Alle Vermögenswerte der Unternehmen und Personen im Zugriffsbereich der US-Justiz würden eingefroren, teilte das Finanzministerium in Washington mit. Es sei US-Bürgern untersagt, Geschäfte mit den betroffenen Firmen und Personen zu tätigen.

In einem weiteren Schritt identifizierte das Finanzministerium mehrere Tarnfirmen in Hongkong, der Schweiz und Malaysia, die im Auftrag der iranischen Regierung gehandelt haben sollen. Auf die Unternehmen werden nun bereits existierende Sanktionen ausgedehnt. "Iran versucht, den Sanktionen durch den Einsatz von Tarnfirmen zu entgehen, wie es auch versucht, durch Neubeflaggung, Umlackierung und das Ausschalten der GPS-Sender seine Tankerflotte zu verbergen", hieß es in einer Mitteilung des Finanzministeriums.

Verstärkte Flottenpräsenz im Persischen Golf

Unterdessen haben die USA ihre Flottenpräsenz im Persischen Golf erhöht. Es wurden mehrere dutzend kleine Minenräumfahrzeuge im Persischen Golf in Stellung gebracht. Die ferngesteuerten Geräte vom Typ Sea Fox könnten iranische Unterwasserminen ausfindig machen und zerstören, sagte ein Angehöriger der US-Marine am Donnerstag und bestätigte damit einen Bericht der Zeitung Los Angeles Times.

Nach Angaben des deutschen Herstellers Atlas Elektronik sind die etwas mehr als einen Meter langen Geräte mit einer Unterwasser-Kamera und einem Sonar-Ortungsgerät ausgestattet und können von Minenjagdbooten aus über ein Glasfaserkabel gesteuert werden. Sie haben eine Reichweite von 1000 Metern.

Bereits Anfang Juli hatte die US-Marine Minenräumboote und zusätzliche Kampfflugzeuge in den Persischen Golf verlegt, nachdem der Iran im Falle weiterer Sanktionen mit einer kompletten Blockade der Straße von Hormus gedroht hatte. Zum 1. Juli trat als verschärfte Strafmaßnahme im Atomstreit ein Ölembargo der Europäischen Union gegen Iran in Kraft. Iranischen Medienberichten zufolge wollen Parlamentarier ein Gesetz auf den Weg bringen, das Öltransporte nach Europa durch die Straße von Hormus verbietet.

© dapd/dpa/AFP/sst - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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