Atomabkommen:Iran erfüllt wichtige Bedingung des Atomabkommens

  • Iran verschifft neun Tonnen angereichertes Uran nach Russland.
  • Das Land erfüllt damit eine der wichtigsten Bedingungen aus dem Atomabkommen mit den UN-Vetomächten und Deutschland.
  • Im Gegenzug sollen die Sanktionen gegen Teheran spätestens im Februar gelockert werden.

Uran gegen Ausgangsstoff für Herstellung von Brennelementen

Der Iran hat mit der Verschiffung von niedrig angereichertem Uran eine wichtige Bedingung des Atomabkommens vom Sommer erfüllt. Der zuständige Vizepräsident der Islamischen Republik, Ali Akbar Salehi, sagte der Nachrichtenagentur ISNA zufolge, der Abtransport sei abgeschlossen. Neun Tonnen niedrig angereichertes Uran seien auf dem Weg nach Russland. Der Abtransport war neben der Reduzierung der Anzahl der Zentrifugen eine der wichtigsten Verpflichtungen des Irans im Atomabkommen vom 14. Juli 2015 mit dem Westen.

Im Gegenzug wird der Iran 137 Tonnen "Yellowcake" aus Russland einführen. Das pulverförmige Gemisch aus Uranverbindungen ist Ausgangsstoff für die Herstellung von Brennelementen.

Spätestens im Februar sollen die Sanktionen gelockert werden

US-Außenminister John Kerry sagte, der Abtransport des Materials sei einer der bedeutendsten Schritte, die die Islamische Republik bislang im Rahmen des Abkommens unternommen habe. Er sprach von mehr als elf Tonnen Uran-Material an Bord des Schiffes, das den Iran am Montag in Richtung Russland verließ.

Der Iran hatte sich im Juli mit der 5+1-Gruppe (die vier UN-Vetomächte USA, Russland, China, Frankreich und Großbritannien sowie Deutschland) auf eine deutliche Beschränkung seines Atomprogramms geeinigt. Damit soll die Sorge der Weltgemeinschaft vor einer iranischen Atombombe zerstreut werden. Im Gegenzug sollen die Wirtschaftssanktionen fallen. Mit diesem Schritt wird spätestens im Februar 2016 gerechnet. Deutsche Firmen hoffen auf ein Miliardengeschäft in dem bevölkerungsreichen Land.

Die Internationale Atomenergiebehörde (IAEA) soll in den nächsten zehn bis 25 Jahren überprüfen, ob sich Teheran an die Bestimmungen des Abkommens hält.

In den USA war das Abkommen auf erbitterten Widerstand vor allem bei republikanischen Politikern gestoßen. Versuche, die Vereinbarung im Kongress zu blockieren, scheiterten aber. Auch Israels Ministerpräsident Netanjahu kritisierte das Abkommen scharf.

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