Atom - Berlin:Habeck: Bayern muss zu Endlager-Vereinbarung stehen

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Robert Habeck(Bündnis 90/Die Grünen) gestikuliert. Foto: Kay Nietfeld/dpa (Foto: dpa)

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Berlin (dpa) - In der Debatte um ein Endlager für deutschen Atommüll hat Grünen-Chef Robert Habeck Bayerns Ministerpräsidenten Markus Söder (CSU) kritisiert. Die bayerische Landesregierung wolle sich wegducken und zerstöre so ein Verfahren, dem sie selbst zugestimmt habe, sagte Habeck der "Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung". Im bayerischen Koalitionsvertrag heißt es, man sei überzeugt, dass Bayern kein geeigneter Standort für ein Atomendlager sei. Söder hatte kürzlich betont: "Geologisch gesehen passt Bayern nicht, da das vorhandene Gestein eine deutlich schlechtere Sicherheit aufweist als zum Beispiel Gorleben."

Bis 2031 soll ein Ort gefunden werden, an dem der strahlende Abfall aus Atomkraftwerken möglichst sicher unterirdisch gelagert werden kann. Derzeit wertet die Bundesgesellschaft für Endlagerung geologische Daten aus, anhand derer bestimmte Gebiete dafür ausgeschlossen werden. Ausschlusskriterien sind etwa Erdbeben-Risiken und die Boden-Beschaffenheit.

Habeck kritisierte, die CSU wolle einem Problem aus dem Weg gehen, zu dem sie selbst beigetragen habe. "Die Partei, die sich immer zur Atomkraft bekannt hat, weigert sich, das Problem zu lösen. Während meine Partei, die immer gegen Atomkraft gekämpft hat, in die Verantwortung geht, so unbequem es ist." Die Grünen seien sich in Partei- und Fraktionsführung und auch in den Ländern einig: "Wir stehen zu dem ausgehandelten Verfahren", betonte Habeck.

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