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Asylsuchende:Medienbericht: Zahl der Asylbewerber sank 2016 auf 321 000

Im vergangenen Jahr sind in Deutschland mehr als 321 000 Schutz suchende Ausländer neu registriert worden. Das berichtet die Welt am Sonntag unter Berufung auf Daten aus dem so genannte Easy-Erfassungssystem der Länder. Dies wäre ein deutlicher Rückgang gegenüber dem Vorjahr: 2015 waren etwa 890 000 Asylsuchende nach Deutschland gekommen. Die Easy-Zahlen weisen allerdings Ungenauigkeiten auf, da Fehl- und Mehrfacherfassungen nicht auszuschließen sind.

Im Laufe des Jahres 2016 sei die Zahl der Asylanträge immer weiter zurückgegangen. Während im Januar noch mehr als 91 600 Zugänge gezählt wurden, sank die Zahl nach der Schließung der Balkanroute und dem Start des EU-Türkei-Abkommens deutlich. Durchschnittlich stellten weniger als 20 000 Menschen pro Monat Antrag auf Asyl in Deutschland. Im Dezember 2016 seien 16 441 Einreisen nach Deutschland gezählt worden.

Spürbar angestiegen sei die Zahl der illegalen Grenzübertritte über nordafrikanische Staaten, berichtet die Welt am Sonntag unter Berufung auf Daten der EU-Grenzschutzagentur Frontex. Die Behörde stellte im abgelaufenen Jahr nicht nur aus Libyen, sondern auch aus anderen nordafrikanischen Ländern mehr illegale Grenzübertritte fest, heißt es. Von Jahresbeginn bis zum 18. Dezember 2016 seien allein 12.270 illegale Migranten aufgegriffen worden, die aus Ägypten kamen - ein Anstieg um 16 Prozent. Die Grenzschützer verzeichneten im Jahr 2016 zudem 160 610 illegale Migranten, die in Libyen gestartet waren (plus 19 Prozent). Auch aus Algerien und Tunesien gab es einen deutlichen Anstieg bei den illegalen Einreisen.

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