Asylbewerber:Jeder fünfte ist ein Säugling 

Von Jan Bielicki

Jeder fünfte Asylbewerber ist ein in Deutschland geborener Säugling. Das geht aus Zahlen hervor, mit denen das Bundesinnenministerium eine Anfrage der linken Bundestagsabgeordneten Ulla Jelpke beantwortete. Demnach gingen in den ersten sechs Monaten dieses Jahres 73 000 Asylerstanträge ein - davon waren 15 586 im Namen von Kindern im Alter bis zu einem Jahr gestellt, die in Deutschland geboren wurden. Im Gesamtjahr 2018 betrafen von insgesamt 162 000 Asylerstanträgen 32 300 in Deutschland geborene Säuglinge. Dagegen kamen im ersten Halbjahr 2019 nur 14 000 Angehörige von anerkannten Flüchtlingen ins Land. Obwohl inzwischen auch Ehegatten und Kindern von Flüchtlingen mit eingeschränktem Schutzstatus wieder der Familiennachzug erlaubt wurde, ist das ein Rückgang gegenüber dem Vorjahr, als 33 000 Angehörige einreisten. Nicht erfüllt hat Deutschland den Zahlen zufolge seine Zusage von Anfang 2018, 10 000 Flüchtlinge direkt aus den Lagern des Nahen Osten ins Land zu holen - weniger als die Hälfte davon sind bisher im Resettlement-Verfahren eingereist. "Die Zahlen zeigen: Es ist höchste Zeit, den Panikmodus in der Asylpolitik zu verlassen", sagte Jelpke und forderte "mehr Humanität mit Geflüchteten".

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