Asylbewerber in Berlin:Flüchtlingsheime werden nur stichprobenartig geprüft

Der Zuzug von Flüchtlingen behindert die eigentlich einmal im Jahr geplante Qualitätskontrolle in den Berliner Sammelunterkünften.

Der Zuzug von Flüchtlingen behindert die eigentlich einmal im Jahr geplante Qualitätskontrolle in den Berliner Sammelunterkünften. Derzeit erfolge die Überprüfung der von der Zentralen Leistungsstelle für Asylbewerber (ZLA) belegten und vertragsgebundenen Unterkünfte in "stichprobenartig durchgeführten Begehungen". Das geht aus der Antwort der Sozialsenatsverwaltung auf eine Kleine Anfrage der Piraten hervor. Die zuständige Berliner Unterbringungsleitstelle (BUL) habe aber keine Hinweise, dass gegen Verpflichtungen aus dem Betreibervertrag verstoßen werde, hieß es weiter.

Die Senatsverwaltung räumte zudem ein, dass Betreiber mitunter dieselben Einsatzkräfte gleichzeitig in mehreren Unterkünften beschäftigten. Zwar solle eigentlich "keine Personenidentität" in den Einrichtungen bestehen, aber der starke Asylbewerber-Zuzug und der Mangel an qualifizierten Einsatzkräften führe dazu, dass dies nicht überall eingehalten werde. Für die Personalauswahl und -einstellung seien die Betreiber grundsätzlich selbst verantwortlich.

Der Berliner Flüchtlingsrat hatte nach Angaben der Piraten beklagt, dass Betreiber in vielen Fällen dasselbe Personal in unterschiedlichen Häusern gleichzeitig einsetzten. Das Landesamt für Gesundheit und Soziales rechnet bis zum Jahresende mit insgesamt 5000 Neuankömmlingen für 2013. Im vergangenen Jahr hat das Land Berlin etwa 3200 Asylbewerber aufgenommen. Die etwa 30 Unterkünfte bieten 6500 Plätze, momentan sind laut Amt 6600 Menschen dort untergebracht.

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