Asyl-Bundesamt:Dichtung und Wahrheit

Die Behörde arbeitet besser, als es die Rechte gern behauptet.

Von Jan Bielicki

Irren ist menschlich, und weil in Ämtern Menschen arbeiten, wird Irrtum bisweilen amtlich. Natürlich hat das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge Fehler gemacht bei seinen Entscheidungen, wer hier Schutz bekommt und wer nicht. Alles andere wäre verwunderlich - erst recht in der Zeit, als Menschen in einer Zahl ins Land kamen, auf die niemand vorbereitet war, das Asyl-Bundesamt schon gar nicht.

Es ist daher richtig, manchen Schutzentscheid zu überprüfen, jetzt, da der Zuzug der Asylsuchenden wieder auf ein Normalmaß zurückgegangen und die Behörde ausgebaut ist. Gerade wenn dabei nun herauskommt: Die von rechts so gerne gepflegten Vorstellungen, die Bundesrepublik gewähre unkontrolliert und massenhaft Islamisten und Angehörigen von Gangsterklans Aufnahme und Asyl, erzählen mehr von den Ängsten vieler Deutscher als von der Realität der Fluchtzuwanderung.

Ja, es gibt solche, auch empörende Fälle. Aber es sind Einzelfälle. Viel häufiger machen deutsche Behörden jedoch nicht zugunsten von Asylbewerbern Fehler, sondern zu deren Schaden. Eine irrtümliche Abschiebung - wie die eines Uiguren aus München nach China - kann Leib und Leben gefährden. Umso wichtiger ist es, dass sich Ämter und Gerichte hier eben nicht irren.

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