Süddeutsche Zeitung

Asyl:Anhörungen ausgesetzt

Nach einem Protest des Personalrats setzt das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (Bamf) Anhörungen Schutzsuchender während der Corona-Pandemie nach Informationen von WDR, NDR und Süddeutscher Zeitung aus. Asylanträge werden "mit sofortiger Wirkung" nur noch schriftlich entgegen genommen. Das bestätigte der Sprecher Jochen Hövekenmeier. Asylanträge würden jedoch selbstverständlich weiter bearbeitet. Bereits am Montag hatte die Flüchtlingsbehörde die Außenstellen angewiesen, Antragsteller nur noch dann zur Asylanhörung vorzuladen, wenn diese ein negatives Corona-Testergebnis vorweisen könnten oder sich 14 Tage in Quarantäne befunden hätten. Am Donnerstag hatte der Personalrat in einem Brandbrief die aktuelle Situation kritisiert und gewarnt, dass die vom Robert-Koch-Institut empfohlenen Maßnahmen zur Eindämmung der Corona-Epidemie nicht eingehalten werden könnten. Es bestehe eine erhebliche Ansteckungsgefahr für Bamf-Personal und für Asylbewerber.

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SZ vom 21.03.2020 / ff, mk
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