Asien:USA wollen 12.500 Soldaten aus Südkorea abziehen

Derzeit haben die USA 37.000 Soldaten in Südkorea stationiert. Bis Ende 2005 sollen die Truppen um etwa ein Drittel verringert werden. Der Rückzug gilt als Teil der weltweiten Umstrukturierung der Streitkräfte. Die Fähigkeit, Nordkorea in Schach zu halten, wird nach Einschätzung der Amerikaner nicht beeinträchtigt.

Washington hätte Südkorea von ihrem Vorhaben unterrichtet, bis Ende Dezember 2005 insgesamt ein Drittel der Truppen abzuziehen, teilte der für Nordamerika zuständige Abteilungsleiter im südkoreanischen Außenministerium, Kim Sook, am Montag in Seoul mit. 3600 von ihnen sollen laut Kim in den Irak verlegt werden.

Auch sollen die Truppen, die bisher entlang der nordkoreanischen Grenze stationiert sind, weiter ins Landesinnere verlegt werden. Danach sollen 7000 Soldaten und ihre Familien vom Stützpunkt Yongsan in der Innenstadt von Seoul bis 2006 in Anlagen südlich der Hauptstadt umziehen.

Derzeit haben die USA, basierend auf einem fünf Jahrzehnte alten gegenseitigen Verteidigungspakt, 37.000 Soldaten in Südkorea stationiert.

Kim teilte mit, dass der Staatssekretär im Verteidigungsministerium Richard Lawless dies angekündigt habe. Eine Delegation unter Leitung des Staatssekretärs hatte sich in Seoul mit Vertretern der südkoreanischen Regierung getroffen.

Reaktion auf veränderte globale Sicherheitslage

Lawless habe den Rückzug als Teil der von Washington geplanten weltweiten Truppen-Umstrukturierung bezeichnet.

Die Fähigkeit, ein über Atomwaffen verfügendes Nordkorea in Schach zu halten, werde der Rückzug nicht beeinträchtigen.

Der südkoreanische Präsident Roh Moo Hyun hatte am Sonntagabend in einer Fernsehansprache versichert, seine Regierung werde sich weiterhin um gute Beziehungen zu den USA bemühen.

Die USA reagieren mit dieser Umstrukturierung auf die veränderte globale Sicherheitslage seit dem Ende des Kalten Krieges. Sie wollen auch in anderen Ländern, darunter Deutschland, Soldaten abziehen. Ziel der Umstrukturierungen ist es, einen Teil der Streitkräfte mobiler und weltweit flexibel einsetzbar zu machen.

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