Armut:Die neue Not

Armut, Hartz IV

"Und was ist mit mir?" Mancher Bedürftige befürchtet, dass das Essen der Tafeln nicht mehr für alle reicht.

(Foto: Stefan Schaubitzer/dpa)

Die Tafeln versorgen 1,5 Millionen Kunden mit Lebensmitteln - und nun stellen sich auch noch Tausende Flüchtlinge an. Die Konkurrenz ängstigt viele, die schon lange angewiesen sind auf den Überfluss eines reichen Landes.

Von Gianna Niewel, Berlin

Es war an einem Mittwoch, als er das erste Mal neidisch auf die Flüchtlinge war. Mittwochs kommt er immer zur Tafel nach Neukölln. An einem Mittwoch also wurde irgendwann der Buchstabe "N" aufgerufen, er stand auf und zog seinen Trolley hinter sich her zur Ausgabe. Vor ihm stand eine Frau, "die Frau mit Kopftuch" habe eine Tafel Schokolade für ihr Kind bekommen, er weiß die Marke nicht mehr, er weiß noch, dass sie in goldenes Papier gewickelt war. Schokolade, habe die Frau an der Ausgabe ihm erklärt, bekommen an diesem Tag nur die Kinder. Der Mann, 62 Jahre, helle Jeans, helle Jeansjacke, dachte: "Und was ist mit mir?"

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