Armenien:Spannungen zwischen Militär und Regierung

In Armenien hat Ministerpräsident Nikol Paschinjan nach dem Aufruf des Militärs zum Rückzug der Regierung vor einem Putsch gewarnt. Der 45-Jährige, der seit dem Ende der Kämpfe mit Aserbaidschan um die Grenzregion Bergkarabach Ende November in der Kritik steht, sagte am Donnerstag, die Macht müsse in den Händen des Volkes bleiben. Einen Regierungswechsel dürfe es nur über reguläre oder vorgezogene Wahlen geben. Das Verteidigungsministerium stellte sich hinter Paschinjan. Das Militär hatte zuvor erklärt, eine schlechte Arbeit der Behörden und schwere Fehler in der Außenpolitik hätten Armenien an den Rand eines Kollapses gebracht. Unklar war, ob die Armee zur Durchsetzung ihrer Forderung Waffengewalt in dem Land mit seinen drei Millionen Einwohnern einsetzen würde. Paschinjan hatte nach eigenen Angaben den Generalstabschef entlassen, ein Schritt, der auch vom Präsidenten mitgetragen werden müsste. In der Hauptstadt Eriwan waren am Nachmittag Tausende Befürworter und Gegner Paschinjans auf den Straßen. Berichte über Ausschreitungen oder Zusammenstöße gab es nicht. Zwei ehemalige Präsidenten - riefen ihre Landsleute zur Unterstützung des Militärs auf.

© SZ vom 26.02.2021 / Reuters - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite
Jetzt entdecken

Gutscheine: