Nach Protesten im Land:Armeniens Geheimdienst erklärt, Putschversuch vereitelt zu haben

Dem Nationalen Sicherheitsdienst zufolge wurden drei Personen festgenommen. Sie sollen einen Anschlag auf Premierminister Paschinjan geplant haben.

Die Behörden in Armenien haben nach eigenen Angaben einen Anschlag auf Premierminister Nikol Paschinjan und die Machtübernahme durch Putschisten verhindert. Der Geheimdienst NSS erklärte am Samstag in einem Statement auf seiner Website, drei Personen seien festgenommen worden. Sie hätten die Machtübernahme durch die Ermordung Paschinjans geplant und es sei auch schon über Personen für dessen Nachfolge diskutiert worden.

Zu den Festgenommenen gehören den Angaben zufolge der Ex-NSS-Chef Artur Vanetsjan und der ehemalige Fraktionschef der Republikaner im Parlament, Vahram Baghdasarjan. Bei den Ermittlungen und zahlreichen Durchsuchungen seien verschiedene Waffen und Kisten mit Munition gefunden worden.

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Regierungschef Paschinjan vereinbart im Kampf um die Region Bergkarabach mit Aserbaidschan das Ende der Kämpfe. Doch Präsident Sarkissjan weiß nichts davon, viele werten das Papier als Kapitulation.

Regierungschef Paschinjan steht nach seiner Zustimmung zur Waffenruhe in der Enklave Bergkarabach bei zahlreichen Armeniern in der Kritik. Bei Protesten gegen seine Entscheidung war er auch als "Verräter" tituliert worden. In den vergangenen Tagen waren den Behörden zufolge bereits zehn Oppositionspolitiker festgenommen worden, denen vorgeworfen wurde, Massenunruhen angefacht zu haben.

Armenien und Aserbaidschan hatten sich über Wochen schwere Kämpfe um Bergkarabach geliefert. Dort leben überwiegend christliche Armenier. Völkerrechtlich gehört die Region im Südkaukasus zum mehrheitlich islamischen Aserbaidschan, von dem es sich aber 1991 losgesagt hatte.

Unter Vermittlung Russlands war Anfang der Woche eine Waffenruhe ausgehandelt worden, die die Kämpfe beenden soll. Der Unmut vieler Armenier richtet sich vor allem dagegen, dass das von der aserbaidschanischen Armee gewonnene Gelände unter Kontrolle Aserbaidschans bleiben soll.

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