Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) ist im Ansehen der Bürger einer ARD-Umfrage zufolge auf den höchsten Wert seit zwei Jahren gestiegen. Anders der Bundespräsident: Christian Wulff verliert dagegen massiv an Rückhalt.
Nur 33 Prozent (elf Prozentpunkte weniger als im Vormonat) der Befragten gaben sich im ARD-Deutschlandtrend mit seiner Arbeit zufrieden. Lediglich 16 Prozent hielten ihn für ehrlich. 54 Prozent der Befragten vertraten die Ansicht, Wulff sollte vom Amt des Bundespräsidenten zurücktreten - Mitte Januar waren es noch 46 Prozent.
Ein ganz anderes Bild ergibt sich für die Kanzlerin: 64 Prozent der Befragten zeigten sich mit ihr zufrieden. Das ist der beste Wert seit Dezember 2009. Die Zufriedenheit mit ihrer schwarz-gelben Koalition lag mit 42 Prozent so hoch wie noch nie seit ihrem Antritt.
69 Prozent vertraten die Ansicht, Merkel sei eine "gute Bundeskanzlerin". 85 Prozent hielten Merkel für eine Politikerin, "die unser Land in der Welt gut vertritt". 55 Prozent fanden, Merkel "wirkt nicht wie eine Parteipolitikerin, sondern eher wie jemand, der über den Parteien steht".
In der Sonntagsfrage konnten die Regierungsparteien im Vergleich zum Vormonat jeweils leicht zulegen. Die Union gewann einen Punkt hinzu und kam auf 36 Prozent. Die FDP legte ebenfalls um einen Punkt zu, blieb mit drei Prozent aber unter der Fünf-Prozent-Schwelle.
SPD und die Grüne hingegen verloren jeweils einen Punkt und kamen auf 29 Prozent und 15 Prozent. Die Linke gewann einen Punkt hinzu und erreichte sieben Prozent. Die Piratenpartei blieb unverändert bei sechs Prozent.
Schäuble ist beliebtester Spitzenpolitiker
Mit ihren 64 Prozent Zustimmung belegte Merkel auf der Liste der abgefragten Spitzenpolitiker den zweiten Platz. Vor ihr landete nur Finanzminister Wolfgang Schäuble (CDU, 65 Prozent). Auf Platz drei folgte Verteidigungsminister Thomas de Maizière (CDU) mit 60 Prozent, die Plätze vier und fünf belegten Ex-Finanzminister Peer Steinbrück (SPD) und SPD-Fraktionschef Frank-Walter-Steinmeier (jeweils 55 Prozent).
Einen großen Sprung machte Außenminister Guido Westerwelle (FDP): Mit seiner Arbeit waren 34 Prozent zufrieden - das sind neun Punkte mehr als im Vormonat. Er liegt damit einen Prozentpunkt vor Bundespräsident Christian Wulff.