Süddeutsche Zeitung

Aras Agaralow:Der Tycoon

Von Julian Hans

Als der Oppositionspolitiker Alexej Nawalny im Dezember 2015 einen Film über Verbindungen des obersten Staatsanwalts Jurij Tschaika zur organisierten Kriminalität veröffentlichte, schwieg die Moskauer Elite. Nur einer sprang mit einem offenen Brief für Tschaika in die Bresche: Aras Agalarow. Als Immobilienunternehmer ist es wichtig, einen guten Draht zur Justiz zu haben. Denn nach dem Ende der Sowjetunion funktionierte die Branche so: Den alten Besitzern wurde Grund billig abgepresst - notfalls über den Weg des Gerichts. Die Anwältin Natalja Weselnizkaja, die vorgeblich als Botin Tschaikas bei Trump junior anklopfte, gewann nach eigenen Angaben Hunderte solcher Verfahren.

Der aus Aserbaidschan stammende Agalarow machte sich mit dem Bau großer Einkaufszentren in Moskau einen Namen als "russischer Trump". Laut Forbes liegt er mit einem Vermögen von 1,7 Milliarden Dollar auf Platz 51 der reichsten Russen. Heute setzt der 61-Jährige auf Staatsaufträge. Gerade baut seine Crocus Group die Stadien für die Fußballweltmeisterschaft 2018 in Russland.

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Quelle:
SZ vom 15.07.2017
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