Appell an eigene Partei:Schäuble will nicht über "Leitkultur" diskutieren

In der Diskussion um die Integration von Ausländern in Deutschland hat der CDU-Politiker Wolfgang Schäuble die Union davor gewarnt, eine neue Diskussion über den Begriff Leitkultur zu entfachen.

"Ich möchte keine Debatte über den missverständlichen Begriff der Leitkultur führen", sagte Schäuble der Bild am Sonntag. "Sonst streiten wir wie vor ein paar Jahren nur über Begriffe statt über die eigentliche Sache."

Als entscheidend bezeichnete Schäuble: "Die Menschen, die hier einwandern, müssen bereit sein, die Lebensgewohnheiten und kulturellen Eigenarten hier zu akzeptieren. Wer sich bewusst abkapseln will, dem müssen wir sagen: Deine Entscheidung, in Deutschland leben zu wollen, ist falsch."

Urheber Merz

Der bayerische CSU-Innenminister Günter Beckstein hatte vergangene Woche mehrmals erklärt, Zuwanderer müssten eine deutsche Leitkultur akzeptieren.

Der CDU-Außenpolitiker Friedbert Pflüger und Brandenburgs CDU-Innenminister Jörg Schönbohm hatten sich ähnlich geäußert.

Urheber des umstrittenen Begriffs ist der CDU-Politiker Friedrich Merz, der damit vor Jahren die Ausländerpolitik der CDU auf ein Nein zur Zuwanderung festschreiben wollte.

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