Antrittsrede von Donald Trump:Viel Populismus, kaum etwas Konservatives

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In seiner Antrittsrede macht US-Präsident Trump klar, dass er sich auf Amerika konzentrieren und für die "vergessenen Leute" kämpfen will. Versöhnliche Töne gibt es nur wenige.

Analyse von Matthias Kolb, Washington

Donald Trump ist der 45. US-Präsident und hat in seiner Antrittsrede zu jenen gesprochen, die ihn ins Weiße Haus gebracht haben. Er macht deutlich, dass "Amerika zuerst" alle Entscheidungen leiten werde.

Wie zuvor verwendet er kurze Sätze, lässt wenig Spielraum für Interpretationen und verzichtet auf deutliche Formulierungen. "Das amerikanische Blutbad" werde beendet, kündigt Trump an - er will Gangs aus dem Land vertreiben sowie Schmerzmittelmissbrauch und Drogensucht bekämpfen.

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Diese fünf Punkte fallen auf:

  • Populismus statt Konservatismus: Einen Zeitplan für die ersten Wochen nennt Trump nicht. Er erwähnt keine Steuersenkungen und verspricht nicht, den Einfluss des Staats auf das Leben der Amerikaner zu mindern. Und wenn Trump das Establishment kritisiert ("nur Gerede, keine Resultate"), meint er auch die Republikaner.
  • Trump sagt nichts Freundliches über Hillary Clinton, die auf der Bühne sitzt. Dies wäre als Geste für ihre Unterstützer und die Protestierenden wichtig gewesen, aber der 70-Jährige verzichtet weitgehend auf versöhnliche Töne. Die Botschaft ist: "Ich habe gewonnen, akzeptiert es!"
  • Demut vor der Größe des Amts? Fehlanzeige, Trump verspricht vieles. Er werde Amerika nicht nur "wieder großartig" machen, sondern auch "stark / wohlhabend / stolz / sicher". Millionen Jobs sollen entstehen, die Straßen und Brücken renoviert werden. Klar ist auch: An diesen Ankündigungen muss sich Trump in vier Jahren messen lassen. Er verspricht wieder: "Amerika wird viele Siege feiern."
  • Trump will die USA aus der Rolle des Weltpolizisten zurückziehen. Wie im Wahlkampf deutet der 45. Präsident an, dass er sich auf seine Heimat konzentrieren will - die Welt müsse sich selbst um viele Probleme kümmern. Einzige Ausnahme: Der "radikale islamistische Terrorismus" soll besiegt und vom Erdboden ausgelöscht werden.
  • Wo bleibt das Positive? Trump äußert keine Kritik an den Medien, was sonst zum Standardprogramm gehört. Und wenn man ihm wohlgesonnen sein will: Echte Beleidigungen und Provokationen fehlten auch.
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